Konzert der Schüler des Feuermann Konservatoriums

Konzentriert und souverän meisterte Leon Amelung, am Flügel begleitet von Tomoko Ichinose, das Andantino C-Dur von Jean Sibelius. Foto: Wittkopf

Oberhöchstadt (pf) – Erstmals gaben Schülerinnen und Schüler des Emanuel Feuermann Konservatoriums, der Streicherschule der Kronberg Academy, am vergangenen Freitag im Saal der evangelischen Markus-Gemeinde Schönberg ein Konzert. Bei 22 jungen Musiktalenten, die in zwei Wochen ihre Grades-Prüfungen ablegen und sich beim Musizieren vor Eltern, Geschwistern, Verwandten und Freunden von ihrem Lampenfieber frei spielen wollten, reichte dieses Mal ein Konzerttermin nicht aus, sagte Beate Rüskamp, Leiterin des Konservatoriums, in ihren Begrüßungsworten.

Zweimal hintereinander aber war der Festsaal des Altkönig-Stifts, in dem seit vielen Jahren die Vorspielkonzerte, aber auch viele weitere Veranstaltungen stattfinden, nicht verfügbar. Da bot sich der Saal der Markus-Gemeinde geradezu an, zumal er nicht nur direkt vor der Haustür des Feuermann Konservatoriums liegt, sondern, wie Cellolehrer Jan Ickert sagte, obendrein auch noch eine gute Akustik hat. Zwischen sechs und 18 Jahren alt waren die 13 jungen Musikerinnen und Musiker, die bei Marie Deller, Almuth Loyal und Jan Ickert das Cellospiel erlernen, bei Anna Schmidt-Gelfenbein, Alex Sachs und Annette Ziegler Geigenunterricht haben und die am Freitagnachmittag im Vorspielkonzert ihr Können unter Beweis stellten. In zwei Wochen werden sie die Stücke den eigens aus London angereisten Juroren bei den Prüfungen für die Grades eins bis sieben noch einmal vorspielen, dann wieder im Festsaal des Altkönig-Stifts.

Entsprechend unterschiedlich waren die Schwierigkeitsgrade der Stücke, die im Laufe des Konzerts erklangen. Schuberts Wiegenlied, ein altes ungarisches Volkslied und das Thema aus Prokofievs „Peter und der Wolf“ gehörten zu den leichteren Stücken. Der erste Satz aus Antonio Vivaldis Violinkonzert a-Moll op. 3 Nr. 6 und der dritte Satz aus Antonín Dvoráks Sonatine G-Dur op. 100 erforderte von den jungen Interpretinnen dagegen bereits deutlich höhere Fähigkeiten.

Aber ob es sich um Anfänger oder bereits Fortgeschrittene handelte, alle Mädchen und Jungen waren nicht nur mit hoher Konzentration und Begeisterung bei der Sache, sondern erwiesen sich zum Teil bereits als begabte Talente. Denn bei einer Reihe von Stücken waren, wie bei Irvin Berlins bekanntem „Puttin’ on the Ritz“, obendrein auch noch schwierige Rhythmen zu bewältigen.

Die Lehrer im Publikum fieberten sichtlich mit. Dabei war den jungen Künstlerinnen und Künstlern selbst Lampenfieber kaum anzumerken. Auch wenn zweimal ein Einsatz nicht klappte und wiederholt werden musste, brachte das die jungen Streicherinnen und Streicher nicht aus der Fassung. Ein Blick zu Tomoko Ichinose, die als Pianistin am Flügel einfühlsam die Begleitung spielte, und der Fehler war behoben.

Wer regelmäßig die Vorspielkonzerte des Feuermann Konservatoriums besucht, konnte bei vielen der Mitwirkenden des Konzerts wieder deutliche Fortschritte feststellen. Wenn sie sich bei den Gradesprüfungen als ebenso souveräne Musikerinnen und Musiker präsentieren wie Freitagnachmittag im Saal der Markus-Gemeinde, dürfte eigentlich nichts schief gehen, müssten alle ihr Prüfungen mit Bravour bestehen. Montagnachmittag war der Festsaal des Altkönig-Stifts Schauplatz des zweiten Vorspiel-Konzerts, bei dem die übrigen Schülerinnen und Schüler ihre Prüfungsstücke aufführten.



X