Leserbrief

Aktuell

Unsere Leserin, Rita Bühler, Ulmenweg, Oberhöchstadt, schreibt zum Thema „Insektensterben Oberhöchstadt“ Folgendes:

Ich kann nur den Kopf schütteln – da lese ich in fast jeder Ausgabe des Kronberger Boten, dass immer mehr Insekten sterben und wie man zum Beispiel als Gartenbesitzer etwas dagegen tun könne. Sogar 25.000 Euro will Kronberg im Haushalt dafür freimachen. Ich gehe gerne über das Feld bei Schönberg-Oberhöchstadt, Sie sollten es mal sehen, wenn die Felder hochgewachsen sind, viele Blumen blühen da, es gibt Sauerampfer, Klee und so vieles, was ich als Laie gar nicht kenne. Insekten, Bienen, Hummeln, Schmetterlinge fliegen von Blüte zu Blüte, Vögel zwitschern (sogar Nachtigallen haben wir hier), die Feldhasen haben Schutz vor den Füchsen. In der Dämmerung kommen dann die vielen Fledermäuse heraus und haben reichlich Jadggebiet. Sogar Wildschweine, Füchse und Hirsche gibt es hier. Herrlich! Und dann kommt der Bauer und schneidet alles zu Heu. Plötzlich ist alles still, kein Summen mehr, nicht mehr so viele Vögel. Es ist trocken und tot wo vorher so viel Leben, Summen, Krabbeln und eine Fülle von Blühen war. Vereinzelt kann man noch Bienen und Hummeln sehen, die versuchen, wenigstens noch eine niedrig wachsende Kleeblüte zu finden. Alle anderen fliegenden Insekten sind weg, sogar die Grashüpfer. Es ist keine Nahrung mehr da.

Vielleicht wäre es ja mal an der Zeit für einen total radikalen Gedanken – einfach mal die wild wachsenden Felder stehen lassen ohne Eingreifen des Menschen. Sieht denn keiner den Zusammenhang zwischen Insektensterben und der Bewirtschaftung der Felder? Benötigt die Stadt Kronberg wirklich die Pachteinnahmen der Felder? Gibt aber auf der anderen Seite 25.000 Euro aus für Blühstreifen? Es wäre doch toll, wenn hier mal ein Pilotprojekt starten könnte – Projekt Natur? Täglich hören wir von Artensterben – seien es die Tiere oder Pflanzen – und Klimawandel, Trinkwasserverschmutzung durch Gülledüngung…. irgendjemand muss doch mal einen Anfang machen und den Anderen zeigen, wie man verantwortungsvoll umgeht mit der Welt? Ich denke, es ist höchste Zeit, wenigstens einen Teil der Felder zurückzugeben an diejenigen, denen sie gehören – der Natur und allen darin wohnenden Lebewesen. Wir breiten uns schon wirklich genug aus – Einiges hier bei den Feldern musste ja auch schon wieder dem Neubau des Vereinshauses und der Sportplätze des SV Oberhöchstadt weichen. Die Arbeiten sind ja hier in vollem Gang und beeinträchtigen hier einiges…



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