Ein Stift schenkt Augenlicht – 2.200 Euro für erblindete Kinder

Ehepaar Söllhuber freut sich mit den jungen Akteurinnen und Akteuren über den Erfolg ihrer Benefizveranstaltung – zum ersten Mal im Altkönig-Stift. Foto: privat

Oberhöchstadt (kb) – Nach einer Fotoausstellung und einem Vortrag war das Konzert im Altkönig-Stift der „3. Satz“ der Präsentation des Projektes der Söllhuber Stiftung, welches die Finanzierung von Augenoperationen erblindeter Kinder in Bangladesch zum Ziel hat. Zu dem Konzert, das unter dem Motto „Talentierte Kinder musizieren für erblindete Kinder in Bangladesch“ aufgeführt wurde, erschienen etwa 250 Besucher. Parallel zu der nun schon traditionellen Konzertreihe im Kronberger Schlosshotel war es das erste Konzert, das Söllhubers im Festsaal des Altkönig-Stifts zugunsten ihres Projektes veranstalteten. Der Erlös, knapp 2.200 Euro, wird für Operationen von am Grauen-Star erblindeten Kindern in Bangladesch eingesetzt und hat die Erwartungen übertroffen. Die Rückmeldungen im Rahmen des vom Stift im Anschluss an das Konzert gebotenen Empfangs waren sehr positiv. So äußerte sich beispielsweise eine Bewohnerin, der es am Morgen nicht besonders gut ging und dennoch das Konzert besuchte: „Es hat mich sehr gefreut zu sehen, dass aus der neuen Generation einige richtig was drauf haben; das hat meine Stimmung richtig aufgehellt“. Andere äußerten sich, dass sie sich, abgesehen von der gebotenen Qualität, von Söllhubers Art, die talentierten Kinder mit ihren Persönlichkeiten, Interessen und Hobbys vorzustellen, berührt fühlten.

Was wurde geboten? Die Kinder, zwischen acht und 16 Jahren, sind unter anderem Erstpreisträger von „Jugend Musiziert“ und haben auch schon bei den Konzerten im Schlosshotel mitgewirkt. Das Benefizkonzert war ein Feuerwerk. Neben dem achtjährigen Erich Wenge, der mit seiner Interpretation von Corellis Sarabande das Publikum in das Konzert einstimmte, sorgte sein Freund, der ebenfalls achtjährige Louis-Maximilian Lunewski mit seinem Knopfakkordeon für Furore. Mit einem Walzer und der Poljanka eroberte er blitzschnell die Herzen der Zuhörer. Die 16-jährige Initiatorin der Benefizkonzerte, Lara Noltze, brillierte mit ihrer besonders harmonischen Interpretation des Mendelssohn Violinkonzerts op. 64 auf ihrer restaurierten Stradivari-Replik. Die zwölfjährige Klara Flohr überzeugte mit ihrer Darbietung der Cello-Konzerte von J. Ch. Bach und C. Saint-Saens. Es waren Stücke voller Emotionen, die sie mit einem ungewöhnlich sauberen Strich präsentierte. Der 16-jährige naturwissenschaftlich orientierte Hannu Zhang, alias „Einstein“, setzte mit seiner Virtuosität bei der Interpretation von Beethovens Rondo a Capriccio und der Ungarischen Rhapsodie von Liszt den Steinway Flügel des Altkönig-Stifts ins rechte Licht. Die 15-jährige Pauline Schulte-Beckhausen löste Gänsehaut beim Publikum aus als sie mit ihrer Bratsche die Romanze op. 85 von M. Bruch interpretierte. Wie sie selber sagt, ist es ihr Lieblingsstück und sie spielt es überzeugend, voller Leidenschaft und unglaublicher Präzision. Den Abschluss bot das zehnköpfige Streicher-Ensemble der Musikschule Taunus, das mit dem schwungvollen Stück La Paloma und dem zum Mitklatschen animierenden Radetzky-Marsch für Stimmung sorgte. Sowohl der Altkönig-Stift als auch das Ehepaar Söllhuber können sich nach dieser gelungenen Premiere ein nächstes Benefizkonzert gut vorstellen.

Weitere Informationen zur Söllhuber Stiftung unter www.soellhuber-stiftung.org



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