Bürgerkrippe: Vandalismus oder Unfall? König ohne Geschenk

Die Beschädigungen an den Händen, aus denen das Geschenk offenbar gerissen wurde, sind deutlich zu sehen. Foto: privat

Schönberg (pu) – Das Ehepaar Roth ist bekümmert und aufgebracht. Auslöser dafür sind am 29. Dezember festgestellte erneute Beschädigungen bei der auf einer Initiative des Ortsbeirates entstandenen Schönberger Bürgerkrippe. Schon in den vergangenen Jahren waren Vorfälle dieser Art beklagt worden. Dieses Mal stand zum einen ein König der Krippenfiguren ohne Geschenk da, das wertvolle Präsent gewaltsam aus den Händen gerissen und zum anderen war der Hirtenhund nicht an seinem angestammten Platz befestigt. Roths, die beim Spaziergang stets einen besonders aufmerksamen Blick auf die Bürgerkrippe werfen, weil sie einen ihrem Blindenführhund nachempfundene Figur des Hirtenhundes stifteten, meldeten ihre Beobachtung unverzüglich unter anderem der Bürgerkrippen-Initiative. Nach Aussage von Rainer Schmidt vom Bürgerkrippen-Team müssen die Beschädigungen wohl im Laufe des Donnerstagnachmittags geschehen sein, da dies während des Marktbetriebs am Vormittag früher aufgefallen wäre. Er erstattete noch am Freitagvormittag Anzeige gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung, die Königsteiner Polizei nahm unverzüglich vor Ort die Details auf und überprüfte die Umgebung der Bürgerkrippe. „Die Königsfigur ist nicht nur beschädigt“, so Schmidt“, sondern auch von ihrem Befestigungssockel gerissen.“ Ob nun jemand kräftig Hand angelegt hat, oder die Figur vielleicht von einem versehentlich scharf geschossenen Ball getroffen wurde, sei unklar. Man wisse, dass regelmäßig auf dem Ernst-Schneider-Platz auch Kinder spielen. „Da könnte auch schon einmal ein Unfall passieren, “ räumt Schmidt ein. „Schön wäre es dann allerdings, wenn das Missgeschick gleich gemeldet würde.“ Nun suchen Polizei und Krippenfreunde nach weiteren Hinweisen aus der Bevölkerung. „Bei einem Unfall würde sicher eine Haftpflichtversicherung des Verursachers einspringen und zumindest die Reparatur des Königs übernehmen“, baut Schmidt eine goldene Brücke, um ein mögliches Geständnis zu erleichtern.

Wer bei einem letzten Besuch der Krippe vor dem Dreikönigsfest nun feststellt, dass der Hirtenhund verschwunden ist, braucht keine Sorge zu haben. Er wurde, wie Roths und Schmidt unisono berichten, in Sicherheit gebracht. Roths hatten zu dieser Maßnahme gegriffen, nachdem sie festgestellt hatten, dass ihre gestiftete Figur nicht, wie eigentlich erforderlich und in früheren Jahren wohl auch immer praktiziert, am Boden des Krippenhauses festgeschraubt war. „Das Holzbrettchen, auf dem die Figur zunächst befestigt ist, enthält seinerseits keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass es (zusammen mit der Figur) auf den Boden des Krippenhauses geschraubt oder anderweitig befestigt war. So hätte die Figur jederzeit von jedem ganz einfach entwendet werden können“, machen sie ihrer Verärgerung Luft. Inzwischen dürfte dazu ein klärendes Gespräch stattgefunden haben. Die Suche nach dem Verursacher der Beschädigungen am König läuft jedoch weiterhin.

Näheres zur Bürgerkrippe und Fotos aus vergangenen Jahren sind zu finden unter www.buergerkrippe-schoenberg.de.



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