19 Feldhamster ausgewildert

Feldhamster unmittelbar nach der Auswilderung Foto: Opel-Zoo

Kronberg (mw) – Ende Mai wurden 19 Feldhamster aus der Zucht des Opel-Zoo an zwei Standorten im Hessischen Freiland ausgewildert. Sie alle waren bereits im vorigen Jahr geboren worden und hatten den Winter teilweise in den Zoos Osnabrück und Frankfurt verbracht. Weitere Feldhamster für die zukünftige Verstärkung der Freiland-Population ist bereits in Sicht: Auch in diesem Jahr ist die Zucht im Opel-Zoo erfolgreich angelaufen.

Ausgewildert wurden die Feldhamster an zwei verschiedenen Standorten: 14 Tiere im Vordertaunus und weitere fünf in Südhessen nahe Darmstadt. Die Auswilderungsflächen wurden unter der Leitung von Dr. Dr. Selzer von der Unteren Naturschutzbehörde des Hochtaunuskreises entsprechend vorbereitet. Im Rahmen der „Feldflurarche Hochtaunus“ sorgt eine Streifenbepflanzung mit verschiedenen Pflanzen wie Getreide, Luzerne, Erd- und Himbeeren, Kürbissen und Sonnenblumen nicht nur für Deckung, sondern auch für reichlich Futter für die Feldhamster. Zusätzlich wurden mit Kameras versehene Erdlöcher vorgebohrt, um den Tieren das Anlegen ihrer Baue zu erleichtern. 18 der ausgewilderten Feldhamster stammen aus der Zucht des Opel-Zoo, nur eines der Tiere war zuvor im Freiland aufgefunden und in die Auffangstation im Opel-Zoo gebracht worden, wo es bis zu seiner erneuten Auswilderung zum großen Zuchterfolg des Jahres 2021 beitrug. Dass so viele Feldhamster aufgezogen werden konnten, wurde auch maßgeblich durch die Kooperation mit anderen Zoologischen Gärten möglich: Damit es in Kronberg Platz für weitere Nachzuchten gab, wurden bereits im vergangenen Herbst und bis zur aktuellen Auswilderung acht Tiere im Zoo Frankfurt und weitere im Zoo Osnabrück untergebracht und versorgt. Während die ausgewilderten, im Opel-Zoo geborenen Feldhamster sich nun hoffentlich im Freiland gut zurechtfinden, genügend Vorräte für den kommenden Winter anlegen und dann selbst für Nachwuchs sorgen, wachsen in der Auffang- und Zuchtstation für Feldhamster im Opel-Zoo inzwischen die ersten Würfe des Jahres 2022 heran.

Ob dabei der Vorjahres-Rekord von 52 Jungtieren übertroffen wird, bleibt abzuwarten. Die Station entstand auf Initiative und mit Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Hochtaunuskreises und in Kooperation mit dem hessischen Umweltministerium und wurde im Jahr 2018 ihrer Bestimmung übergeben. Seit dem erfolgreichen Zuchtbeginn konnten regelmäßig Nachzuchten des in seinem Bestand stark bedrohten und streng geschützten Feldhamsters im Freiland ausgewildert werden.

So waren 27 der 2021 im Opel-Zoo geborenen Feldhamster bereits im vergangenen Spätsommer ins Freiland gebracht worden, so dass nur wenige der Nachzuchten in den Zoos verbleiben, um dort für weiteren Nachwuchs zu sorgen. Es müssen nicht nur exotische Tiere sein: Mit ihrer Expertise in Haltung und Zucht auch heimischer, bedrohter Tierarten leisten die Zoologischen Gärten, so auch der Opel-Zoo, einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz.



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