50. Weihnachtsausstellung lockt mit über 135 Werken

Renate Harmsen (rechts) und Evelyn Reck (Zweite von rechts) mit Freunden vor Harmsens Ölbild „Suchet – so werdet Ihr finden“. Fotos: Westenberger

Kronberg (mw) – „Die Bandbreite der Kunstobjekte ist enorm“, stellt Bürgermeister Klaus Temmen zur Eröffnung der 50. Weihnachtsausstellung des Kulturkreises fest. Der Kulturkreis hatte bereits letztes Jahr sein 50. Jubiläum gefeiert. Und damit liegt Temmen richtig: Es gibt Malereien, Porzellan, Bronzen, Holzskulpturen, Fotografien, Keramiken, Pastelle und Zeichnungen zu bewundern, aber auch Textiles, Digitales und Steatite. Doch es sind nicht nur viele verschiedene Motive und Techniken, die hier gezeigt werden, es sind auch viele Arbeiten, die sich dieses Jahr im Raum Feldberg der Stadthalle dicht an dicht beinahe drängeln und ein äußert buntes Bild abgeben. Insgesamt präsentieren 67 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke im Rahmen dieser Jubiläumsausstellung. „Mit insgesamt 135 Werken wurde dieses Jahr ein Spitzenwert erzielt, sind es sonst doch immer rund 100 Ausstellungsstücke“, verrät er zur Eröffnung bei Sekt und Musik mit dem „Duo Saxodeon“. Auch dieses Mal fehlen bei der Ausstellung nicht die Kronberg-Bezüge. Martin Schreck beispielsweise hat die Thäler Kerb als liebevolle Pastellzeichnung festgehalten. „Diese Zeichnung war mir ein echtes Anliegen, ist doch der Thäler Kerbeverein der Verein, dem es gelingt, zwischen allen Altersklassen und sozialen Schichten mit diesem Fest ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu vermitteln“, sagt er. „Das Festgewimmel wollte ich hinkriegen, vom Riwwelkuchen angefangen bis zum Dauerregen“. Mehre Wochen Arbeit habe ihn das gekostet, aber er sei mit Freude und vielen ganz persönlichen Gefühlen ans Werk gegangen. Auch ein Blick durch die Burgpforte und auf Kronberg von weiteren Künstlerinnen und Künstlern sind zu finden. Daneben gibt es vielfältige Blumenmotive, angefangen von der Seerose bis zur Sommerwiese, bunte Herbstszenarien, aber auch abstrakte Landschaften. Das Blumenbild (Acyrl) von Renate Harmsen mutet fast schon wieder abstrakt an: Sie hat die Farbe sehr dick mit dem Spachtel auf das Bild aufgetragen, das einlädt, in die dunkel-blauen-Tiefen hinter den zartgelben Tupfen abzutauchen, weshalb sie ihm auch den Titel „Suchet – so werdet Ihr finden“ gegeben hat. Ihre Künstlerkollegin aus Schwalbach, Evelyn Reck, hat einen ganz anderen Stil, wenn sie ans Werk geht: Sie hat ihr Augenmerk auf eine Palette von Buntstiften gelegt, die sie ganz akkurat in Acryl in Szene setzt. „Das Schöne als Hobbymalerin ist ja, dass man wirklich genau das, was einem als Bild durch den Kopf geht, malt, und das macht mir sehr viel Freude“, verrät sie. Der Kulturkreis sei längst „unverzichtbarer Bestandteil“ des kulturellen Lebens in Kronberg geworden, berichtet Bürgermeister Klaus Temmen in seiner Funktion als Vorsitzender des Gremiums. Er erinnerte im Zuge der Jubiläumsausstellung, zu der auch ein kleines Buffet angeboten wurde, an Ernst Winterberg. „Winterberg war der Vater des am 18. März 1968 gegründeten Vereins“, blickt er zurück. „Er war es auch, der die erste Weihnachtsausstellung des KKK initiierte, damals noch im Rathaus, in der Villa Bonn, wo sie viele Jahre bleiben sollte.“ Temmen erwähnt anlässlich der Jubiläumsausstellung, zu der viele Besucher am 1. Advent den Weg in die Stadthalle gefunden hatten, auch die Namen Johannes Kilisch, Horst Neugebauer und Anne Nasse, die zusammen mit Dorothée Arden, der heutigen Geschäftsführerin des Kronberger Kulturkreises, dafür gesorgt hätten, dass der Kulturkreis nun seinen 50. Geburtstag feiern kann. Temmen lädt die Besucherinnen und Besucher ein, beherzt zu zugreifen: Nicht nur bei den Schnittchen, sondern auch bei den Bildern, da die Weihnachtsausstellung auch eine Verkaufsausstellung sei. „Ich würde mich freuen, wenn Sie das eine oder andere kunstvolle Geschenk in dieser Ausstellung für sich oder Ihre Lieben entdecken“, so der Bürgermeister. Der Kronberger Kulturkreis verzichte zur Jubiläumssausstellung auch gänzlich auf das Erheben einer Verkaufsprovision. „Der Erlös geht also komplett an die Künstler.“ Sein Dank geht auch an die Geschäftsführerin des Kulturkreises, Dorothée Arden, für die Organisation der Ausstellung und an Simone Korte, die ihr beim Hängen der Bilder behilflich war. Ebenso dankt er den 15 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die in den kommenden Tagen die Aufsicht über die Ausstellung übernommen haben, die noch bis zum dritten Adventssonntag, 15. Dezember, zu sehen ist. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Die Bilderschau gibt eine Fülle weiterer interessanter Ein- und Ausblicke, die einen Besuch der Ausstellung empfehlenswert machen. Die Künstler sowie Freunde, Bekannte und Interessierte nutzen den ersten Adventssonntag zum erquickenden Austausch über Motive, die Beweggründe der Künstler und die Umsetzung des Themas – bekanntlich lässt sich über Kunst vortrefflich streiten, sind die Kunstgeschmäcker doch so verschieden.

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