In Afrika gehen die Projekte weiter –Max Kahl plant einen Gebetsraum

Der Kronberger Architekt Max Kahl plant einen Gebetsraum und eine Versammlungshalle. Foto: privat

Kronberg (kb) – Seitdem Max-Werner Kahl zum ersten Male den schneebedeckten Gipfel des Kilimandscharo gesehen hat, sind 30 Jahre vergangen. Mittlerweile ist der Kronberger Architekt wohl ein Dutzend Mal in das Land am Fuße des höchsten Berges auf dem Kontinent gereist. Aus der Kooperation mit den katholischen Schwestern vom Heiligen Geist, aus Kontakten zum Nomadenvolk der Massai, das in der Hochebene lebt, ist in diesem Teil Tansanias ein Leuchtturm der Entwicklungshilfe entstanden. Das Projekt ist noch nicht zu Ende. Kahl sitzt in seinem Haus oberhalb des Kronberger Bahnhofs wieder am Zeichentisch und entwirft Skizzen für einen Gebetsraum und eine Versammlungshalle.

Der umtriebige Baumeister hat unter tätiger Mithilfe Kronberger Bürger und Bürgerinnen in Tansania einen bemerkenswerten Fußabdruck hinterlassen. Unweit der Serengeti, die seit Grzimeks Zeiten hierzulande jedes Kind kennt, sind mit Spendengeldern im hohen sechsstelligen Bereich Schule, Kindergarten, Gesundheitszentrum, ein Gemeinschaftshaus und eine Kirche entstanden. Hier arbeiten nahezu 200 Ordensschwestern als Erzieherinnen und in der Krankenpflege, betreut vom Mutterhaus im Königsteiner Stadtteil Mammolshain. Dort geht Max-Werner Kahl ein und aus.

Der CDU-Stadtverordnete hat architektonische Anleihen bei den Massai genommen und das Entree der vor wenigen Monaten eröffneten Kinderstation den runden Hütten nachempfunden. Auf diese Weise ist Vertrauen in das medizinische Angebot entstanden, aber Kahl dokumentiert damit auch, dass er traditionelle afrikanische Baustile integriert. Die Fenster in dem achteckigen Kirchenschiff sind von einheimischen Künstlern gestaltet, die Wände mit biblischen Motiven dekoriert worden. Am Fuß des „Kili“, wie der 6.000er von Einheimischen liebevoll genannt wird, auf einer Höhe von 1.700 Metern, wird das Gebäudeensemble bis zum kommenden Sommer durch eine Gebetsstätte für 50 Personen ergänzt. Kahl sitzt an den Plänen, hat einen kreisförmigen Grundriss mit neun Stuhlreihen und einem halbrunden Altar skizziert. Die Finanzierung ist gesichert und die Handwerker warten auf den Startschuss, sitzen vor Ort in den Startlöchern. Die Schwestern freuen sich derweil auf einen Ort, an dem sie sich zu spiritueller Einkehr zurückziehen können. Das zweite Projekt, das den Komplex in Sanya Juu ergänzen soll, ist ungleich größer. Es betrifft eine Versammlungsstätte für den jährlichen Weltkongress der „Holy Sisters“, zu dem sich rund 400 Delegierte treffen. Kahl plant einen überdachten Flachbau, ohne Barrieren und von allen Seiten zugänglich Der 73-Jährige ist Träger des Bundesverdienstkreuzes und damit ein Vorbild für ehrenamtliches Engagement.

Kommenden Monat können sich Interessierte ein Bild von dem machen, was im fernen Tansania entstanden ist. Im Oberhöchstädter Kolpinghaus wird ein Film über den letzten Besuch der Kronberger Abordnung gezeigt und Max-Werner Kahl Rede und Antwort stehen. Spenden für die Afrikahilfe sind jederzeit willkommen, Quittungen werden selbstverständlich ausgestellt. Adressat ist das Gesundheitszentrum der Heilig-Geist Schwestern in Nadinyika IBAN 43 5019 0000 6300 02174 50.



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