AKS-Schüler schreiben Briefe und Postkarten an Anne Frank

Briefe an Anne Frank finden aufmerksame Leserinnen und zeugen von Empathie und Nachdenklichkeit. Foto: privat

Kronberg (kb) – Die Altkönigschule beteiligt sich dieses Jahr am Anne Frank Tag. Der bundesweite Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus findet aus Anlass des 75. Jahrestags des Kriegsendes unter dem Motto „Freiheit“ statt. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich zum Aktionstag mit dem Nationalsozialismus, dem Kriegsende und mit Freiheit als demokratischem Wert auseinander.

340 Schulen in ganz Deutschland beteiligen sich an dem Anne Frank Tag, welcher vom Anne Frank Zentrum in Berlin organisiert wird. Es hat den Schulen in diesem Jahr eine Ausstellung zum Thema „Freiheit“, Online Materialien sowie eine Anne Frank Zeitung zur Verfügung gestellt. Zusätzlich können sich die Schülerinnen und Schüler online mit einem Video beschäftigen, in dem der jüdische Widerstandskämpfer und Holocaust-Überlebende Zvi Aviram seine eigenen Erfahrungen schildert. Schirmherrin des Aktionstags ist in diesem Jahr Bundesjustizministerin Christine Lambrecht.

Die von dem Anne Frank Zentrum zur Verfügung gestellte Ausstellung „Freiheit“ zeigt auf sieben großformatigen Plakaten die Lebensgeschichte von Anne Frank, beleuchtet das Ende des Zweiten Weltkriegs aus unterschiedlichen Perspektiven der Verfolgten und widmet sich Otto Frank. Anne Franks Vater überlebte als einziger der Familie Frank den Holocaust. Er war im Konzentrationslager Auschwitz, das am 27. Januar 1945 von sowjetischen Soldaten befreit wurde.

Obgleich derzeit keine öffentlichen Veranstaltungen durchgeführt werden können, wollte die Altkönigschule einen Beitrag leisten, der trotz aller Beschränkungen ermöglicht, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und als Schulgemeinschaft in einen Austausch zu kommen.

Auf Initiative von Rifka Ajnwojner, Lehrerin für Deutsch und Politik und Wirtschaft an der AKS, entstand parallel zur Plakatausstellung eine interaktive Ausstellung, die durch Beiträge sowohl seitens des Kollegiums als auch der Schülerschaft entwickelt wurde. Lehrerinnen und Lehrer, vor allem aber Schülerinnen und Schüler schrieben Briefe und (selbstgestaltete) Postkarten an Anne Frank und hängten sie mithilfe einer Wäscheklammer in der Eingangshalle auf. So entwickelte sich letztlich trotz aller Einschränkungen eine gemeinsame Aktion. Zudem bot eine leere Stellwand Platz für die Präsentation weiterer Schülerergebnisse, wie beispielsweise eine Buchpräsentation zu Anne Franks Tagebuch einer Realschulschülerin.

„Die Briefe sind sehr bewegend und offenbaren, wie imponiert die Jugendlichen von Anne Franks Optimismus und ihrem Glauben an das Gute im Menschen sind“, so die AKS-Studiendirektorin und Leiterin des Fachbereichs 1 an der AKS, Rita Eichmann dazu. „Einige Briefe nehmen Bezug auf das heutige Leben für Juden und Jüdinnen in Deutschland, die Anne Frank versichern, dass Deutschland ein demokratischer Rechtsstaat sei, in dem Religionsfreiheit herrsche, jedoch auch zu bedenken geben, dass es leider nach wie vor Antisemitismus, Diskriminierung und Rassismus gebe.“ In vielen Briefen werde über die Bedeutung von Freiheit reflektiert und die „Unbegreiflichkeit der barbarischen Taten der Nationalsozialisten deutlich“, sagte sie.

Die vielen rührenden Briefe ermöglichen trotz Abstandsregeln Kommunikation innerhalb der Schulgemeinschaft und zeugen von Empathie und Nachdenklichkeit.



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