AKS-Schüler widmen sich mit viel Freude am Gestalten ihren Projekten

Begeistert über ihr eigenes Werk führten die Schüler am letzten Projekttag ihre Klassenkameraden mit verbundenen Augen über den Barfußpfad. Fotos: Westenberger

Kronberg (mw) – Überall stehen die Türen einladend offen. Das mag teilweise der Hitze geschuldet sein, aber es ist auch die Einladung an Schüler und Eltern, sich selbst einen Einblick zu verschaffen, was in den vielen verschiedenen Projekten innerhalb von vier Tagen an der Altkönigschule entstanden ist. Es ist jedes Mal besonders schön zu sehen, wie konzentriert und tatkräftig Kinder und Jugendliche am Werk sind, wenn sie an Projekten arbeiten, die sie selbst ausgewählt haben. Überall war die Energie und Freude zu spüren, mit denen die Schüler ans Werk schritten. Auch die große Hitze konnte die Freunde der Bewegung nicht aufhalten: Ob Hip Hop Dance, lateinamerikanische Tänze oder Trampolinspringen, American Football oder Volleyball, die Schüler genossen die Alternativwoche vor den Sommerferien, in der Hefte und Schulbücher zuhause blieben und packten stattdessen ihre Trainingshose ein. Aus der Küche wurde eine Schokoladen- und Pralinenwerkstatt, in der mit viel Geduld feinste Schokoladen hergestellt wurden, aus Holzpaletten wurde eine dekorative Sitzgruppe zum Chillen gezimmert und zwischen dem B- und C-Bau entstand in einem stufenübergreifendem Gemeinschaftswerk ein abwechslungsreicher Barfußpfad. Kunstlehrer Thomas Böhm hatte den Platz für den Barfußpfad schon vorher mit der Schulleitung abgesprochen mit dem Ziel, an diesem Ort das Außengelände durch eine dauerhafte Installation aufzuwerten. Dass die Kinder aber dann so tatkräftig mitarbeiteten und „völlig motiviert“ bei der Konzeption und Umsetzung bei der Sache waren, das freute Böhm und seine Kollegen, Tom Weisel und Alexander Mühlens natürlich sehr. Die Idee, sich erst einmal in der näheren Umgebung einen Barfußpfad anzuschauen, wurde schnell verworfen. Die Kinder hatten selbst genügend Ideen und teilweise sogar Erfahrung mit dem Anlegen von Barfußpfaden. „Sie wollten am liebsten sofort loslegen“, so Böhm. Gesagt, getan, gegen die Hitze wurden schattenspendende Zelte aufgebaut und los ging es mit dem Brainstorming, welche Materialien auf dem Pfad Verwendung finden sollten: Am Ende waren es Steine in verschiedenen Größen genauso wie Korken, Moos, Rindenmulch, Holzstämme, Fichtennadeln und Zweige, Heu, Sand, Korken und Sägemehl. „Einige der Materialien haben die Kinder selbst oder mit Hilfe ihrer Eltern hierhergebracht“, erzählt er. „Aber auch der Baufachhandel Schulte hat uns mit Materialien unterstützt und sie uns sogar angeliefert“, freut er sich. Ein Vater hatte beispielsweise das Sägemehl gespendet, dessen Wohlfühl-Wirkung bei der Führung mit verbundenen Augen über den Pfad an den Gesichtern der geführten Eltern und Klassenkameraden abzulesen war. Genauso hatte es sich Kunstlehrer Böhm vorgestellt: Eine kleine Fühloase zu schaffen, einen Ort, an dem sich Lehrer und Schüler erden können. Außer dem Flies, dass die ausgebuddelten Flächen vor Unkraut schützt, und der im Boden eingelassenen Wasserwanne wurden nur Naturmaterialien verwendet. Während die Schüler hier im Schweiße ihres Angesichts buddelten, saß einige Meter weiter eine Gruppe von Kindern in ihrem schattigen Klassenraum. Doch auch sie schwitzten, allerdings aus einem anderen Grund: Ob Big Ben, den schiefen Turm von Pisa, ein Haus oder das Kolosseum in Rom, bei ihren Projekten war ausgesprochen viel Geschick und Geduld gefragt: „Geduld brauchte man wirklich sehr viel“, waren sich die Sechstklässler Aguesa und Jannik einig. Zunächst einmal mussten für den Bau der verschiedenen Modelle die entsprechenden Formen aus Hartschaum herausgeschnitten werden. Das klappte meistens noch ganz gut, aber beim Verkleben der einzelnen Teile kamen die Schülerinnen und Schüler doch an ihre Grenzen. „Der Kleber wollte nicht immer halten und wir mussten alle Teile zunächst einmal mit Nadeln sichern“, erklärten sie. Einer ruhigen Hand bedurfte es beim Projekt „Handlettering und Kartengestaltung“ ebenfalls: Die unzähligen Karten, die die Schüler an quer durch den Raum gespannten Wäscheleinen präsentierten, sprühten vor Kreativität, künstlerischem Geschick und Spaß am Gestalten. Auch am letzten Projekttag saßen hier viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch völlig in ihr Werk vertieft am Tisch und ließen sich von neugierigen Besucherblicken nicht ablenken. Es gab noch viele weitere Ideen, die umgesetzt wurden, es konnte programmiert, experimentiert oder Spiele entwickelt werden und zum Thema Nachhaltigkeit und Müllvermeidung gab es gleich mehrere Angebote. Am Ende gingen Lehrer wie Schüler nach vier tatkräftigen Tagen glücklich nach Hause, um sich schließlich am Freitag noch einmal kurz zur Zeugnisausgabe zu treffen und sich danach – hoffentlich dann auch noch mit zufriedenen Gesichtern – in die Sommerferien zu verabschieden.

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