Aktions- und Erlebnistag: „Die Burg mit Freude entdecken“

Die Burg ist aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Foto: privat

Kronberg. – Den sinkenden Inzidenzzahlen sei gedankt: Jetzt kann immer mehr Leben auf den Burghügel einziehen. Die schönen Burggärten stehen bereits zum Naturgenuss offen und seit Pfingsten lockt die vom Kreisarchiv des Hochtaunuskreises kuratierte Ausstellung mit nicht alltäglichen Fotografien von Peter Braunholz in den lichtdurchfluteten Rheinbergersaal der Mittelburg.

Da will der Arbeitskreis Museum des Burgvereins selbstverständlich nicht länger hintenanstehen und lädt für Sonntag, 13. Juni, bei hoffentlich gutem Sommerwetter zum sonntäglichen Erlebnis- und Aktionstag von 12 bis 18 Uhr auf den Burghügel ein. Die sechs Stunden stehen unter dem Motto „Die Burg mit Freude genießen“.

Ein buntes und abwechslungsreiches Programm erwartet alle Neugierigen, um anhand verschiedener Geschichten und gespielter Episoden eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten aus der über 800-jährigen Historie des Kronberger Wahrzeichens auf lebendige Weise zu erfahren. Unter anderem vorgestellt werden die Baugeschichte der Ober- und der geheimnisvollen, seit langem untergegangenen Mittelburg. Die zahlreichen Burgkapellen werden genauso Thema sein wie die berühmte Schlacht von Kronberg, in deren Verlauf die Frankfurter Pfeffersäcke glorreich besiegt wurden und gehöriges Lösegeld zahlen mussten. Daneben erzählen ein weit gereister Pilger sowie ein fahrender Händler von ihren unterwegs gesammelten Erlebnissen, als die adeligen Frauen und Herren von Kronberg noch das Sagen vor Ort hatten. Einen ganz anderen Einblick werden die Teilnehmer erhalten, die vom Inhalt der hochinteressanten Briefe hören werden, welche einst Victoria Kaiserin Friedrich als prominenteste Besitzerin der Burganlage ihrer Mutter, Queen Victoria, Ende des 19. Jahrhunderts fast jeden Tag nach London schickte. Eine weitere berühmte Dame der Burggeschichte – Barbara von Sickingen – wird schließlich berichten, wie es ihr im 16. Jahrhundert ohne Auto, Strom, Telefon und Internet ergangen ist, als sie nach ihrer Hochzeit mit dem Kronberger Hartmut XIII. in den Vordertaunus gezogen war. Was wohl der preußische Baurat Holler nach dem Besuch der Burg um 1880 zu ihrem damals sehr schlechten Zustand sagen wird? Nicht zuletzt werden die ganz jungen Burgfans im „Grünen Klassenzimmer“, das sich im zauberhaften Eibenhain befindet, auf ihre Kosten kommen, wenn sie den dort vorgetragenen Märchen aus alten Tagen, in denen es noch Riesen und Drachen gab, lauschen werden. Doch nicht nur jede Menge geistige Nahrung wird an diesem Nachmittag angeboten werden, sondern für das leibliche Wohl wird der Burgverein mit Erdbeerkuchen und anderen Leckereien ebenso zu sorgen wissen.

Sogar eine Outdoor-Cocktailbar im oberen Prinzengarten wird es geben mit Sekt, Wein, pikanten Sandwiches und dem schönsten Blick in die Weite. (mw)



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