Aktives Kronberg für ganzheitliche Umsetzung des Enzo Enea-Entwurfs

Kronberg. – Am 22. Oktober 2019 stellte der Schweizer Landschaftsarchitekt Enzo Enea der Öffentlichkeit in Kronberg ein, wie die Initiative „Aktives Kronberg“ findet, „visionäres Gesamtkonzept“ für das Musikquartier mit dem sich anschließenden Bahnhofsgebiet vor. Der Sprecher der Initiative, Klaus Kischlat, dazu: „Es verwirklicht auf wunderbare und schlüssige Weise genau das, was lange Wunsch der Kronberger Bürgerinnen und Bürger, aber auch der Mehrheit der Kommunalpolitiker in Kronberg war, ein attraktives, an den funktionalen Bedürfnissen orientiertes, Entree der Stadt Kronberg für ihre Bürger und Besucher und ein Ankommen aus der trubeligen Großstadt oder nach einer langen Reise in der Natur.“ Dies werde gestalterisch durch eine „Verlängerung“ des historischen Stadtparks in das urbane Bahnhofsquartier erreicht. In seiner Präsentation sei deutlich erkennbar, dass sich „der erfahrene und renommierte Landschaftsarchitekt vorab ausführlich und sehr einfühlsam mit dem Ort, mit seiner Geschichte und mit den Gegebenheiten der Flora und Fauna befasst“. „Er zeigt dabei auch sehr klar die bisherigen Schwachpunkte in diesem Bereich des Bahnhofsumfeld auf“, findet die Iniative. „In seiner Präsentation veranschaulicht er, wie alte, gewachsene und natürliche Elemente mit neuen städtebaulichen Lösungen in Einklang gebracht werden können.“ Dabei habe er den Wünschen und Erwartungen der Menschen „empathische nachgespürt“, die hier „Zuhause“ sind, sich nach einem anstrengenden Arbeitstag bei Ankunft entspannen oder als Besucher in froher Erwartung die Stadt kennenlernen wollen. So setze er mit seinen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Gesten, wie beispielsweise der shared space Zonen (Def.: gemeinsam genutzter, barrierefreier und verkehrsberuhigter Raum) am Bahnhofsvorplatz und vor dem Casals Forum in Richtung Schillerstraße deutliche Zeichen, wo er den Schwerpunkt für die Gestaltung dieses Ortes sieht. Kischlat erläutert dazu: „Ein Steg mit großzügigen Sitzstufen unter vorhandenem Baumbestand am Schillerweiher und auch eine Reihe großer schattenspendender Bäume auf der Bahnhofstraße machen deutlich, dass es der Mensch ist, der für Enzo Enea im Mittelpunkt seiner Überlegungen steht. In seinem Entwurf beweist er zudem sein Gespür für die Verbindung zwischen Natur und Kultur, zwischen der Geschichte Kronbergs und dem Blick in die Zukunft, zum Beispiel mit der sich verändernden Mobilität der Menschen.“ Eine großzügige Fahrradabstellanlage sei in seinem Entwurf bereits vorgesehen.

„Wir sehen es im Übrigen als einen notwendigen Bestandteil eines zukunftssicheren Mobilitätskonzeptes an, den neuen Busbahnhof mit fünf Haltestellen auszustatten.“ Hiermit würde dem ÖPNV, aber auch einer eventuellen Platzierung von Reisebussen, genügend Raum geboten, wirbt „Aktives Kronberg“ für diese Lösung und stellt fest: „Bei der allgemein sehr positiv aufgenommen Arbeit von Enzo Enea handelt es sich um ein Gesamtwerk, das zunächst in keinem Detail ohne vorherige Abstimmung mit dem Entwurfsverfasser geändert werden kann.“ Um den Prozess in der weiteren Bearbeitung durch Änderungsvorschläge nicht grundsätzlich zu stören, wirbt die Iniative dafür, „alle essenziellen Bausteine dieses gestalterischen Gesamtwerkes unverändert in die nächste Phase“ zu geben. In der Entwurfs- und Ausführungsplanung würden sich dann auf Grund konkret definierter Bedarfe des Auftraggebers Ergänzungen und Korrekturen einstellen, die immer im direkten Dialog behandelt werden. „Ein aktueller Antrag, der das so sympathische und belebende Detail des Steges am Schillerweiher streichen möchte, widerspricht dem Grundanliegen des Planers“, so die Initiative. Deshalb sollten ihrer Überzeugung nach nun in der laut Planungsfolge anstehenden nächsten Bearbeitungsphase alle Kräfte darauf konzentriert werden, eventuelle inhaltliche Lücken und Bedarfe zu benennen, damit der Landschaftsarchitekt seinen Entwurf daraufhin abstimmen und mit weiteren Ideen für die Kronberger Bürger*innen anreichern und erarbeiten könne. Kischlat dazu: „Es liegt nun an den politischen Entscheidungsgremien, dafür zu sorgen, dass die Verwaltung der Stadt Kronberg die Beauftragung zur Fortführung der Planungsleistung auf der Grundlage klar definierter Anforderungen an Enzo Enea schnellstmöglich erteilen kann.“ Mit dieser Beauftragung seien alle relevanten Aspekte zu berücksichtigen. Die Zusammenarbeit mit den erforderlichen Fachplanern sei genauso zu berücksichtigen wie die organisatorischen und behördlichen Anforderungen, ganz besonders seien hier die Bedarfe des ÖPNV‘s zu berücksichtigen. (mw)



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