Ausstellung Mythos Worpswede im Wochentakt

Bild der Woche: Stillleben mit roter Decke und Früchten, 1918, Öl auf Leinwand, 62 x 86 cm

Foto: Worpsweder Kunststiftung F. Netzel, Worpswede

Kronberg. – Ursprünglich sollte die Ausstellung Mythos Worpswede, Sonntag, 28. Februar 2021, im Museum Kronberger Malerkolonie schließen. Aufgrund der aktuellen coronabedingten, temporären Schließung wird die Ausstellung nun aber voraussichtlich verlängert. Um die Besucher nicht zu lange warten zu lassen, bringt der Kronberger Bote gemeinsam mit dem Museum Kronberger Malerkolonie einen von der künstlerischen Leiterin, Dr. Ingrid Ehrhardt, konzipierten Rundgang durch die Ausstellung im Wochentakt zu den Lesern nach Hause.

Das Herz der Ausstellung bilden prominente Werke des legendären Mitbegründers der Worpsweder Künstlerkolonie Otto Modersohn (Soest 1865–1943 Fischerhude). Sein Gemälde „Stillleben mit roter Decke und Früchten“ von 1918 (Worpsweder Kunststiftung F. Netzel) ist in Fischerhude entstanden, wohin die Familie nach dem Tod seiner Ehefrau Paula Modersohn-Becker übersiedelte. So zeigt das „Bild der Woche“ rote, gelbe, grüne Äpfel und Birnen, die teils in einer Schale und teils verstreut auf einer drapierten, italienischen Decke liegen. Im Hintergrund lässt sich der blaue „Lilienvorhang“ entdecken, den Paula aus Paris mitgebracht und ebenfalls für ihre Stillleben verwendet hatte.

Das Stillleben lebt von der plastischen Darstellung der Gegenstände und seiner transparenten Leuchtkraft und Farbigkeit. Die ausgewogene Komposition zeugt von Modersohns intensivem Studium der Malerei des verehrten Paul Cézannes und lässt sich zugleich als Hommage an die von ihm hochgeschätzten Stillleben seiner Ehefrau deuten.

Das Museum Kronberger Malerkolonie freut sich auf eine baldige Wiedereröffnung der Ausstellung Mythos Worpswede und bietet auch einen digitalen Rundgang durch die Ausstellung unter https://www.mythosworpswede.com/ an. (mw)



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