Bauausschuss plädiert mehrheitlich für öffentliche Trinkwasserspender

Trinkbrunnen Foto: privat

Kronberg (pu) – Die Vermeidung von Plastikmüll und die zwingende Notwendigkeit, Umdenkprozesse in Bezug auf nachhaltigere Lebensweise nicht nur theoretisch im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern, sondern praxisnah anzustoßen und umzusetzen, ist in aller Munde. In der aktuellen Sitzungsrunde hat die Stadtverordnetenfraktion des FDP-Ortsverbands den Blick auf einen aus ihrer Sicht interessanten Aspekt gelenkt und ist damit prompt auf offene Ohren bei Großteilen der Fraktionskollegen anderer Couleur gestoßen. Jedenfalls sah nicht nur angesichts der fortgeschrittenen Stunde nach emotionalen Debatten bei den vorausgegangenen komplexen Themen der Tagesordnung (siehe weitere Berichte in der Ausgabe kommender Woche) in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) keines der Mitglieder die zwingende Notwendigkeit, das Anliegen der Liberalen langatmig erörtern zu wollen. Im Schnellverfahren votierten sechs Ausschussmitglieder für den Antrag, drei dagegen.

Details

Im Detail plädiert die FDP dafür, dass die Parlamentarier in der Sitzung am Donnerstag, 26. September die Stadt Kronberg bitten, im Stadtgebiet öffentliche Trinkwasserspender vorzugsweise an stark frequentierten Plätzen wie den Berliner Platz, Schirn, Dalles, Ernst-Schneider-Platz und Spielplätzen zu installieren. Über die Standorte und die Anzahl soll im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt berichtet werden.

Die Vorteile dieser Neuerung liegen nach Auffassung der Liberalen auf der Hand. „Unser Trinkwasser ist das am stärksten kontrollierte Lebensmittel. Insbesondere unser Wasser in Kronberg ist von hoher Qualität, dennoch wird es häufig in Flaschen gekauft und nicht direkt aus dem Hahn entnommen“, führen FDP-Chef Holger Grupe, Fraktionsvorsitzender Walther Kiep und Stadtverordneter Dietrich Kube vor Augen. In diesem Wissen liege eine Nutzung als tägliches Trinkwasser nahe, da diese Vorgehensweise die Kosten für die Beschaffung reduziere und zudem die Umwelt (kein Transport, keine Verpackung) schone. Nach Beobachtung der Liberalen werden oftmals insbesondere an heißen Tagen Plastikflaschen mitgeführt, weil das beständige und ausreichende Trinken propagiert wird. Dieser Müll beziehungsweise die Verwendung von Plastik könnten vermindert werden. „Von öffentlichen Trinkwasserspendern würden unter anderem Touristen, Spaziergänger, spielende Kinder (insbesondere an Spielplätzen), Sportler oder Hunde profitieren. Dies würde den öffentlichen Raum attraktiver machen und zur Nutzung anregen“, argumentiert das Liberalen-Trio.

Vorbild

Als Beispiel nennen sie die österreichische Stadt Graz in der Steiermark, die einen optisch ansprechenden, kostengünstigen, nahezu wartungsfreien und vandalismussicheren Trinkwasserspender entwickeln ließ, der seit 2002 bereits in vielen anderen Städten in Österreich, der Schweiz und auch in Deutschland Einzug gehalten habe und in Kronberg als eine Ergänzung zu den bestehenden Brunnen sinnvoll wäre. Die Herstellerfirma spricht auf ihrer Homepage von 2.500 Nutzern schon in den ersten Tagen nach Installation eines sogenannten Trinkbrunnens. Für die Realisierung schwebt den Liberalen eine Installation vor der nächsten Sommersaison vor. Nötige Gelder – laut Hersteller kostet ein Trinkwasserspender etwa 1.500 Euro – sollen in der Haushaltsplanung berücksichtigt werden.



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