Arschbombe verboten
Kinderbuch von Ulrich Hub mit Bildern von Jörg Mühle; Carlsen Verlag 2023; 13 Euro, empfohlen ab acht Jahren
Wenn irgendwo eine Schlange steht, muss es ja etwas geben, auf das zu warten sich lohnt. Am Freibad stehen ganz viele Enten an und da es Sommer ist und Blindes Huhn und Lahme Ente was erleben wollen, stellen sie sich auch an. Das kann nicht gut gehen. Zum einen sind Hühner im Freibad verboten, dann wollen die beiden auch nicht warten. Aber sie schaffen es ins Freibad. Erst ist Lahme Ente glücklich und Blindes Huhn unglücklich, weil keiner es hier haben will. Das geht so weit, dass Lahme Ente Blindes Huhn dreimal verleugnet. Dann aber gewinnt das Blinde Huhn überraschend Freunde bei den Enten, wird gar zum Bademeister gekürt und Lahme Ente will lieber nach Hause in den Hinterhof, wo nie die Sonne hinkommt. Fast zerstreiten sich die beiden Freunde, aber dann wird trotz oder auch wegen eines schweren Gewitters noch alles gut. Wer die anderen Bücher von Ulrich Hub, z.B. „An der Arche um Acht“ oder den ersten Band von „Lahme Ente Blindes Huhn“, kennt, weiß worauf er sich einlässt: Es gibt viele direkte und indirekte Anspielungen auf unser Verhalten, auf Ausgrenzung und Gruppendruck. Immer mit sehr viel Humor und nie mit dem erhobenen Zeigefinger. Aber oft verbunden mit einer leicht verschämten Selbsterkenntnis. Die schönen Illustrationen von Jörg Mühle ergänzen den Text auf geniale Weise.