Buchtipp

Libertys Lächeln,
Roman von Andreas Kollender, Pendragon 2019; 24 Euro

Der Roman „Libertys Lächeln“ schildert in kurzen spannenden Kapiteln die amerikanische Geschichte des gebürtigen Deutschen Carl Schurz, der 1829 in Liblar in der Preußischen Rheinprovinz geboren wurde und sich Ende der 1840er Jahre als radikaldemokratischer deutscher Revolutionär der demokratischen Bewegung der Märzrevolution von 1848/49 angeschlossen hatte. Nach deren Niederlage und seiner Festnahme konnte Carl Schurz aus der Festung Rastatt fliehen, um schließlich 1852 mit seiner Ehefrau Margarethe in die USA auszuwandern. Dort begann eine außergewöhnliche Karriere: Zunächst betätigte sich Carl Schurz als Publizist und Rechtsanwalt, schloss sich 1856 als Gegner der Sklaverei der Republikanischen Partei an und wurde 1861 von Präsident Lincoln für ein Jahr als Botschafter nach Spanien beordert. Während des Sezessionskrieges diente er zuletzt als Generalmajor in der Armee der Nordstaaten. Nach dem Sieg über die konföderierten Südstaaten begann seine Laufbahn als engagierter Politiker. So setzte er sich für die Rechte der Indianer ein, kämpfte für die Abschaffung der Sklaverei und wurde unter Präsident Hayes sogar Innenminister der Vereinigten Staaten. Hochgeehrt ist Carl Schurz 1906 in New York gestorben.

Andreas Kollender versteht es, aus diesem aufregenden Leben einen packenden Roman zu schreiben. In kurzen Kapiteln schildert Kollender nicht nur das politische Umfeld von Carl Schurz, sondern auch das komplizierte Zusammenleben mit seiner charmanten, aber eigenwilligen Ehefrau Margarethe, die unter anderem den ersten Kindergarten der Vereinigten Staaten gründete. In einer Art Zwiesprache mit der Freiheitsstatue, der „Liberty“, reflektiert Carl Schurz seine Gedanken. Es ist äußerst anregend, diesen Gedanken zu folgen.

Erhältlich in allen Buchhandlungen.



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