Buchtipp

Diese Wahrheiten, Eine Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika von Jill Lepore; Beck 2019; 39,95 Euro

„Sind menschliche Gesellschaften wirklich dazu fähig, eine gute politische Ordnung auf der Grundlage vernünftiger Überlegung und freier Entscheidung einzurichten, oder sind sie für immer dazu verurteilt, von Zufall und Gewalt abhängig zu sein?“ Diese Frage von Hamilton steht im Zentrum dieses brillanten Geschichtsbuches über mehr als 500 Jahre amerikanische Geschichte. Es beginnt mit Christoph Columbus 1492 und der Frage, warum wenige Europäer einen viel völkerreichen Kontinent für sich beanspruchen. Das Buch endet 2016 mit Trump und dem Ende „Dieser Wahrheiten, auf welche die Nation gegründet wurde – Gleichheit, Souveränität und Zustimmung – …“. Beendet durch die Sprache der Populisten, die mit der Verbreitung von Furcht, Unwissenheit, Fanatismus und Verunglimpfung das Wahlvolk manipuliert haben. Jill Lepore schildert die Geschichte der USA im Spiegel jener „Wahrheiten“ (Thomas Jefferson), auf deren Fundament die Nation gegründet wurde: der Ideen von der Gleichheit aller Menschen, ihren naturgegebenen Rechten und der Volkssouveränität. Sie verknüpft das widersprüchliche Ringen um den richtigen Weg Amerikas mit den Menschen, die seine Geschichte gestaltet oder durchlitten haben. Sklaverei und Rassendiskriminierung kommen ebenso zur Sprache wie der Kampf für die Gleichberechtigung der Frauen oder die wachsende Bedeutung der Medien.

Jill Lepores Buch ist aufregend und modern. Es ist eine Geschichte der politischen Kultur und des politischen Denkens.

Erhältlich in allen Buchhandlungen.



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