Buchtipp

Rose Royal, Roman von Nicolas Mathieu, Hanser Berlin 2020, 18 Euro

Nach „Wie später ihre Kinder“ erzählt der Prix-Goncourt-Preisträger Nicolas Mathieu die Geschichte einer Frau, die beschließt, kein Opfer mehr zu sein. Rose hat eine Ehe überstanden und zwei Kinder zur Welt gebracht, hat Liebschaften erlebt, Jobwechsel, Schicksalsschläge und Trauerfälle. Sie ist fast fünfzig und hat sich mit ihrem Leben arrangiert. Sie hat eine Stammkneipe, das Royal, und weiß, dass sie etwas zu viel trinkt oder der Alkohol zu viel Bedeutung für sie hat. Das Leben hat sie stark gemacht. Irgendwann hat sie sich einen Revolver zugelegt, der jetzt in ihrer Handtasche steckt und sie gegen die vielen Dreckskerle dieser Welt beschützen soll. Sie weiß genau, dass sie ihn bei Bedarf einsetzen wird. Luc lernt sie im Royal kennen, als er mit seinem schwer verletzten Hund hereinkommt. Er ist anders, das spürt sie sofort. Seit sie ihn kennt, liegt in ihren Augen ein neuer Glanz. Und Rose wagt einen Neuanfang. Dieses kleine Büchlein ist mit seinen knapp einhundert Seiten ein großartiges Kammerspiel. Durch die Waffe soll endlich die Angst die Seite wechseln. Das beschreibt Nicolas Mathieu enorm sensibel mit einer klaren und prägnanten Sprache.

Erhältlich in allen Buchhandlungen.



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