Buchtipp

Zwischen Mundstück und Mikrofon – Aus den Papieren eines philharmonischen Hornisten, mit Illustrationen von F.W. Bernstein und Heike Dewelow, Galiani, 201 Seiten, 20 Euro. Nach dem großen Erfolg des Buches „Immer Ärger mit dem Cello“ erscheint nun das zweite Werk des Hornisten und „Hofpoeten auf Lebenszeit“ der Berliner Philharmoniker. Dort erzählt uns der Autor teils Autobiografisches, teils heiter Anekdotisches aus der musikalischen Welt. Wir erhalten Einblick in die ersten „Gehversuche“ des jungen Musikers, der mit 16 Jahren bereits beim Städtischen Sinfonieorchester Aachen sein erstes Geld als Hornist verdient. Leider wird aus der Aushilfsstelle nichts Festes: „...vielleicht, weil ich während der Vorstellung immer die Bierschinkenbrote verzehrte, die mir meine Mutter in ihrer gütigen Sorge um meine leibliche Entwicklung mit auf den Weg gegeben hatte.“ Wir werden Zeuge eines Vorspiels in Bayreuth, wo dem Autor während der Probe zu Rheingold die Lippe versagt und statt eines hohen H ein gekickstes G den Schalltrichter verlässt, worauf „Kollegenstimmen ... im Chor die Passage trällerten“. Wir erfahren, was unter „sinfonischem Küchendienst“ zu verstehen ist, wie Karajan Hornisten auf den Zahn fühlt und wie es bei den Philharmonikern auf Reisen zugeht. Klaus Wallendorf erzählt seine Geschichten in heiterem Plauderstil, ironisch und mit einem Augenzwinkern. Eine Lektüre, die uns zum Schmunzeln bringt und wie dazu geschaffen ist, uns trübe Novembertage ein bisschen leichter erscheinen zu lassen.

Erhältlich in allen Buchhandlungen.



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