Buchtipp

Die Krieger, Krimi von Martin Maurer, Dumont 2020, 16 Euro

Der erste Fall für Nick Marzek, gebürtiger Berliner, seit kurzem Kriminalkommissar bei der Münchner Polizei. Nach dem Tod seiner Frau versucht er, sich in München ein neues Leben aufzubauen, hat aber vorerst wenig Erfolg damit. Da ereignet sich ein verheerender Brandanschlag auf die Diskothek Liverpool im Bahnhofsviertel. Alles deutet auf Revierkämpfe im Rotlichtmilieu hin. Eigentlich kooperieren Polizei und der Chef der halbseidenen Unterwelt für den Revierfrieden miteinander, aber diese Eskalation kann keiner hinnehmen. Doch dann taucht ein Bekennerschreiben einer Gruppe Ludwig aus Italien auf. Gespickt mit Hakenkreuz und dem Schlussgruß „Gott mit uns“. Nick bleibt nichts anderes übrig, als dem Hinweis nachzugehen. Er muss nach Italien. Hilfe bekommt er dabei von Graziella Altieri, die bei der Mordkommission eigentlich als Reinigungskraft arbeitet, nun aber als Übersetzerin einspringt. Das gefällt Nick am Anfang gar nicht, wird aber auf Dauer zu einem zentralen Element des Krimis. Es lohnt sich, diesen Ausflug in die achtziger Jahre zu unternehmen. Spannend geschrieben und auf Tatsachen aufbauend zeigt Martin Maurer, wie fanatischer Irrglaube zu verheerenden Taten verleiten kann. Es gab die Gruppe Ludwig mit diffus religiösen und faschistischen Hintergründen und es gab auch den Anschlag auf die Diskothek Liverpool in München. Wer einen guten Krimi lesen und dabei auch ein bisschen Zeitgeschichte in Kauf nehmen möchte, ist mit „Die Krieger“ bestens bedient.

Erhältlich in allen Buchhandlungen.



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