Berlin (kb) – Die Jury des „Wirtschaftsworts des Jahres“ hat entschieden: „Deindustrialisierung“ ist das Wirtschaftswort des Jahres 2024. Es kennzeichne die bedrohliche Entwicklung von vermehrten Betriebsverlagerungen und -schließungen in Folge des wirtschaftlichen Abschwungs, die in diesem Jahr in besonderer Weise kulminiert sind.
Dass sich dieser Prozess der Deindustrialisierung bereits seit längerem abzeichnet, zeige auch, dass das Wort bereits in den beiden Vorjahren auf Platz 2 gelegen hat. Im Jahr 2024 habe sich dieser Prozess aufgrund der vielfältigen exogenen und standortbezogenen Belastungen beschleunigt und kennzeichne mit Insolvenzen, Arbeitsplatzabbau und Produktionsverlagerungen ins Ausland die bedrohliche Lage der deutschen Wirtschaft insgesamt.
„Deindustrialisierung“ wurde vor „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“ auf Rang 2 und „Wirtschaftswende“ auf Rang 3 gewählt.
Das „Wirtschaftswort des Jahres“ wird seit 2020 vergeben. Ziel ist es, das für das jeweilige Jahr prägendste Wort für Wirtschaft und Unternehmen zu ermitteln und so für Aufmerksamkeit für die wirtschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen zu schaffen. Das „Wirtschaftswort des Jahres“ ist eine verbands-, medien- und parteiunabhängige Initiative von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien. Gewählt wird es von einer wechselnden Jury, der in diesem Jahr 26 Personen angehört haben.
Die letztjährigen „Wirtschaftsworte des Jahres“ waren „ChatGPT“ (2023), „Homeoffice“ (2022) sowie „woke“ (2021).