DRK trauert um Horst Antoni

Wo immer in den letzten Jahrzehnten Feuerwehr und DRK bei Unglücken und Großschadenslagen im Einsatz waren, war Horst Antoni mit seinem Küchenpersonal nicht weit. Foto: DRK

Oberhöchstadt (kb) – Der Verpflegungszug des DRK-Katastrophenschutz hat einen seiner führenden Köpfe verloren. Im Alter von 82 Jahren ist Leiter und Mitbegründer Horst Antoni nach kurzer schwerer Krankheit plötzlich verstorben. „Die Vorstellung, dass er nicht mehr am Herd steht, wenn draußen im Einsatz Feuerwehr und DRK-Helfer verpflegt werden müssen, fällt schwer“, sagt Joachim Kebbekus vom Ortsverbandsvorstand.Der Ortsverband Kronberg des Deutschen Roten Kreuzes und der DRK-Kreisverband trauern um Horst Antoni. Einen Tag nach seinem 82. Geburtstag ist Antoni nach kurzer, schwerer Krankheit friedlich eingeschlafen. Auf kaum jemanden traf der Begriff „Urgestein“ mehr zu als auf „den Horst“, wie er nur genannt wurde; viele, die ihn mochten und kennen durften, wussten nicht einmal seinen Nachnamen, seine Freunde, und das waren viele, durften ihn aber auch ungestraft „den Schmalen“ nennen. Mit Antonis Jahrzehnte währendem Engagement für das DRK, dem er 1956 beigetreten ist, ist neben seiner schier grenzenlosen Hilfsbereitschaft vor allem die Geschichte des Verpflegungszuges, dessen Aufbau er mit initiiert hat und dessen Leiter er lange war, verbunden. In Anerkennung seiner enormen Verdienste um den DRK-Katastrophenschutz sollte Horst Antoni anlässlich seines Geburtstages mit der Goldenen Katastrophenschutzmedaille ausgezeichnet werden. Zu der Verleihung kam es wegen seines plötzlichen Todes nicht mehr, sodass ihm die Ehrung nunmehr posthum zuteilwerden muss. In den 1965er Jahren hat Horst Antoni den Standort Kronberg im Bereich des Katastrophenschutzes dadurch maßgeblich mit aufgebaut, indem er, ausgehend vom Großbrand im Kronberger Schlosshotel, die Grundlagen für den Verpflegungszug legte, den er danach insgesamt 35 Jahre geleitet hat. Auch bei überregionalen Einsätzen hat Antoni sich und „seine Küche“ immer wieder und unabhängig von der Tageszeit in die Rettungs- und Hilfeleistungskette eingebracht. Ihm ist zu verdanken, dass der Kronberger Verpflegungszug sich regional und überregional den guten Namen erworben hat, den er heute immer noch hat. Bis zuletzt baute Horst Antoni die Einsatzfähigkeit der örtlichen Einheit zukunftsorientiert aus und kümmerte sich aufopferungsvoll um das, was völlig zu Recht sein Lebenswerk genannt werden kann.

Wo immer in den letzten Jahrzehnten Feuerwehr und DRK bei Unglücken und Großschadenslagen im Einsatz waren, war Horst Antoni mit seinem Küchenpersonal nicht weit. So half er beim Zugunglück im November 1966 in Oberliederbach und begleitete die Bergungsarbeiten bei den beiden Flugzeugabstürzen im Feldberggebiet 1971 und 1984. Beim Elbe-Hochwasser in Sachsen im August 2002 war Horst Antoni mit seinem Organisationstalent Abschnittsleiter gleich für vier Feldküchenteams. Horst Antoni war mit der „Gulaschkanone“ und zahlreichen Helfern aber auch beim Evangelischen Kirchentag 1987 in Frankfurt und beim Hessentag in Oberursel 2011 für die Verpflegung Tausender Besucher zuständig.



X