Einigkeit im Bauausschuss für Erweiterung der Zisternensatzung

Kronberg (pu) – Seit 1999 gibt es in der Burgstadt eine Zisternensatzung für Neubauten und den wesentlichen Umbau von Gebäuden. Ziel ist die Errichtung von Anlagen für das Sammeln und die Verwendung des von Auffangflächen (Dachflächen oder vergleichbare Flächen) ablaufenden Regenwassers. Der Bau derartiger Anlagen soll die Abwasseranlagen entlasten, Überschwemmungsgefahren vermeiden und den Wasserhaushalt schonen. In jeder Hinsicht ein Thema, dem in Zeiten des Klimawandels und damit einhergehender sich häufender Unwetterereignisse auf der einen Seite und Wasserknappheit auf der anderen als Puzzleteil in puncto Präventivmaßnahmen zur Schadensreduzierung Bedeutung zukommt.

Die Fraktion des Ortsverbands der Freien Demokratischen Partei Deutschlands (FDP) will deshalb noch einen Schritt weitergehen und die vor 1999 bebauten Grundstücke einbezogen haben. Dies vor Augen hatten sie bereits vor etwa einem Jahr einen Anlauf zur Erweiterung der Satzung unternommen, waren jedoch mit ihrem nicht präzise genug formulierten Antrag gescheitert. Für die aktuelle Sitzungsrunde der Gremien legten sie einen Prüfantrag mit der Forderung für ein komplettes Maßnahmenbündel vor, mit dem sich die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) in ihrer jüngsten Sitzung beschäftigten.

Anreize für Hauseigentümer

In der heutigen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung soll der Magistrat gebeten werden, eine angepasste Zisternensatzung zu erarbeiten, die durch verschiedene Maßnahmen den Ausbau privater Wasserspeicher fördern kann. Dieses Maßnahmenpaket soll die kostenfreie Beratung von Privateigentümern über individuelle Möglichkeiten der Wasserspeicherung ebenso umfassen wie Sofortzuschuss für Nachrüstungen. Die Beratung kann nach Vorstellung der Liberalen auch in Kooperation mit lokalen Handwerkern, Nachbargemeinden oder dem Hochtaunuskreis erfolgen. Eine Bezuschussung soll vorgesehen werden, um insbesondere privaten Hauseigentümern Anreize für die Nachrüstung ihrer Gebäude zu schaffen. Dazu soll der Magistrat eine Förderhöhe vorschlagen, gleichzeitig aber etwaigen Ungleichverteilungen oder Mehrfachförderungen vorbeugen. Nachdem die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Brigitte Bremer das Anliegen erörtert hatte, gab es von den Fraktionen der unabhängigen Wählergemeinschaft „Kronberg für die Bürger“ (KfB) und Bündnis90/Die Grünen die Rückmeldungen, der Antrag ginge in die richtige Richtung, mangels Wissen in Bezug auf eventuelle Nachfrage dieses Angebots und möglicher Ausuferung der Kosten plädierten diese beiden Fraktionen für die Streichung der Passage, in der von einer denkbaren einmaligen Förderung von 1.000 Euro pro Anlage, jedoch maximal 50 Prozent der Erstellungskosten, die Rede war. Bündnis90/Die Grünen-Vorstand Udo Keil brachte außerdem den Gedanken ins Spiel, es müsse auch eine Kontrolle geben, dass die Gelder tatsächlich für den Bau einer Zisterne verwendet werden. Im Endeffekt gaben die ASU-Mitglieder eine einstimmige Empfehlung für den Beschluss dieser Stadtverordnetenvorlage in der heutigen Parlamentssitzung.



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