Engagement und Transparenz: Schnupperwochen bei der FDP

Kronberg (kb) – Kommunalpolitik hautnah? Die FDP lädt Kronberger Bürger und Bürgerinnen im Mai zu „Schnupperwochen“ ein. Über vier Wochen können Interessierte an einer gesamten Sitzungsrunde teilnehmen. Neue Anträge werden in der Fraktionssitzung diskutiert, dann in den Ortsbeiräten und Ausschüssen beraten, bevor sie dann im Stadtparlament zur Abstimmung kommen. Kommunalpolitik betrifft alle Bürger von Kronberg ganz direkt: Fehlende Kita-Plätze, Wasserknappheit, öffentlicher Bau und Straßenverkehr (samt Poller), Förderung von Kultur und Vereinen sowie die Höhe der Grund- und Gewerbesteuern sind nur einige der Themen, über die im Rathaus und den demokratischen Gremien von Kronberg entschieden wird.

„Im Gespräch mit Bürgern stellen wir immer wieder fest, dass viele Menschen, die eigentlich politisch sehr interessiert sind, oft große Fragezeichen haben, was die Kommunalpolitik anbelangt“, so Fraktionsvorsitzende Kristina Fröhlich.

Aufgrund der insgesamt geringen medialen Präsenz, gerade auch in den digitalen Medien, bleibe die Kommunalpolitik und ihre große Bedeutung für viele Bürger unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. „Was macht ihr da eigentlich? Ist das hauptberuflich oder bist Du bei der Stadt dafür angestellt? Das sind einige der Fragen, die man als Kommunalpolitikerin von Bekannten gestellt bekommt. Die Strukturen und Gremien sind den meisten teilweise vollkommen unbekannt“, so Kristina Fröhlich. So mancher Engagierte würde etwas bewegen wollen, befürchtet aber, seine knappe Freizeit in langatmigen, oft ideologischen Diskussionen über Parkbänke, Schlaglöcher oder Grillplätze zu verschwenden. „Oftmals wird man von Bekannten eher etwas belächelt, dass man Zeit, Geduld und Nerven für Stadtpolitik aufbringt“, berichtet der FDP-Stadtverordnete Stefan Griesser, „aber tatsächlich kann man eben auch immer wieder Akzente setzen, die unsere Stadt bei wesentlichen Themen, zum Beispiel Finanzhaushalt und bezahlbares Wohnen, voranbringen.“

Björn Resch von der FDP, derzeit der jüngste Stadtverordnete, erklärt: „Wir machen losgelöst von Parteikalkül oder überregionalen Parteivorgaben pragmatische Politik vor Ort, weswegen wir auch bewusst keine Koalition eingegangen sind, sondern uns immer für die jeweils beste Lösung einsetzen wollen.“

Insgesamt gebe es aber die seltsame Konstellation, dass es in Kronberg einerseits ein großes bürgerliches Engagement außerhalb der Stadtpolitik gebe, sei es jüngst die breite Hilfsbereitschaft für die ukrainischen Flüchtlinge oder die vielen kulturellen Einrichtungen und Vereine, die weitestgehend privat getragen würden; andererseits habe man den Eindruck, dass die Ortsbeiräte und die Stadtverordnetenversammlung sich aus einem sehr begrenzten Pool von, im Durchschnitt immer älter werdenden, Aktiven rekrutieren. Diesen Zustand möchten Holger Grupe, Ortsvorsitzender der FDP, und seine Mitstreiter ändern: „Unsere Stadtverordnetenversammlung hat 33 Mitglieder, die drei Ortsbeiräte in den Stadtteilen umfassen 21 Mitglieder, es gibt Senioren-, Jugend- und Ausländerbeiräte, elf Mitglieder der Betriebskommission, mehrere Arbeitsgemeinschaften, wie den Klimabeirat, und nicht zuletzt einen Magistrat mit 13 Mandatsträgern. Das sind über 80 Gelegenheiten für ehrenamtliches Engagement, das Kronberger Bürger und Bürgerinnen mit den unterschiedlichsten beruflichen und privaten Erfahrungen und Zeitbudgets wahrnehmen können. Gerade eine breite Mischung ist hier besonders wichtig.“ Warum verbringe man seine Zeit mit Politik? Demokratie bedeute Mitmachen und Kommunalpolitik sei eben Politik zum Anfassen. „Sie ist näher dran, das bedeutet aber auch viel berührbarer und konkreter. Da geht es im Stadtparlament häufig hoch her. Und letztlich geht es auch darum, das demokratische Gegengewicht zu Staat und Verwaltung zu sein, statt sich nur über die vermeintlichen Unzulänglichkeiten zu beschweren. Man hat eben nicht nur alle paar Jahre bei der Wahl eine Stimme, sondern auch an all den Tagen dazwischen“, so die FDP in einer Erklärung weiter. Interessenten sind deshalb herzlich eingeladen, während der Schnupperwochen einen Einblick in die kommunalpolitische Arbeit der FDP zu erleben und gerne auch an konkreten Themen mitzugestalten. Der Zeitrahmen ist vom 9. Mai bis 1. Juni. Zum Ablauf: Auftakt ist am 9. Mai (eine Stunde Führung durch die Struktur und Gremienerklärung), anschließend Teilnahme an der Fraktionssitzung, wahlweise am 16. oder 17. Mai Teilnahme an einer Ortsbeiratssitzung, Teilnahme an den Ausschusssitzungen 23., 24., und/oder 25. Mai, je nach Schwerpunktinteresse, am 31. Mai ist Fraktionssitzung und am 1. Juni Stadtverordnetenversammlung.

Anmeldung: per E-Mail an info[at]fdp-kronberg[dot]de



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