Erinnerungen an den Ehrenbürger Wolfgang Ronner

Wolfgang Ronners wissenschaftlicher Nachlass ist eine wertvolle und gern genutzte Quelle für wissenschaftliche Forschungen. Links zu sehen: Die von ihm 2007 dem Museum Burg Kronberg gestiftete originalgetreu nachgebaute Replik der Rüstung Hartmuts VI. von Kronberg, wie sie auf dessen Grabmal in der Burgkapelle zu sehen ist. Foto: Stadt Kronberg

Kronberg. – Am vergangenen Dienstag, 30. März, jährte sich der Geburtstag des Kronberger Ehrenbürgers Wolfgang Ronner zum 100. Mal. In Würdigung seiner Verdienste um die Erforschung der Geschichte der Stadt und des Geschlechtes von Kronberg wurde der Oberstudienrat a.D. im Jahr 2005 zum Ehrenbürger ernannt.

Wolfgang Ronner wurde am 30. März 1921 in Goldberg/Niederschlesien geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg beendete er in Frankfurt am Main sein in Breslau begonnenes Studium der Germanistik, Geschichtswissenschaft und Geografie. 1954 begann er als Lehrer für diese Fächer an der Altkönigschule und ließ sich später auch in Kronberg nieder. 

1975 erschien sein erstes Buch zur Stadtgeschichte „Als Kronberg hinter Mauern lag“. Es war der Auftakt einer Trilogie, deren letzter Band „Politik und Religion im alten Kronberg“ mit dem Klaus-Mehnert-Preis der Deutschen Verlags-Anstalt-Stiftung ausgezeichnet wurde. Wolfgang Ronner hat die Geschichte der Herren von Kronberg intensiv erforscht und, neben einer großen Zahl wissenschaftlicher Abhandlungen, unter anderem die Bücher „Die von Kronberg und ihre Frauen“ und das Regestenwerk „Die Herren von Kronberg und ihr Reichslehen“ veröffentlicht, in dem sämtliche Urkunden derer von Kronberg zusammenfassend verzeichnet sind. 1992 strukturierte und erschloss er ehrenamtlich das Archiv der Kirchengemeinde St. Johann. Für das Museum Burg Kronberg schenkte er im Jahr 2005 der Stadt Kronberg im Taunus den silbernen so genannten „Tränenbecher“ der Agnes Maria von Kronberg aus dem Jahr 1599. Im Jahr 2007 stiftete er dem Museum die originalgetreu nachgebaute Replik der Rüstung Hartmuts VI. von Kronberg, wie sie auf dessen Grabmal in der Burgkapelle zu sehen ist.

Wolfgang Ronner starb am 21. Oktober 2008. Sein wissenschaftlicher Nachlass, den er dem Stadtarchiv Kronberg im Taunus übergeben hat, ist, neben seinen Veröffentlichungen, eine wertvolle und gern genutzte Quelle für wissenschaftliche Forschungen.

Anlässlich seines 100. Geburtstags besuchten Bürgermeister Christoph König und weitere Vertreter des Magistrats der Stadt Kronberg das Grab Ronners auf dem Friedhof Frankfurter Straße, um dem Ehrenbürger zu gedenken. (mw)



X