Fachkräfte für starke Kitas – nicht nur anwerben, sondern halten

Kronberg, – „Gute Arbeitsbedingungen mit kleineren Gruppen und mehr Personal sowie preiswerte Wohnungen: Nur so kommen Erzieherinnen und Erzieher nach Kronberg, um zu bleiben. Für beides will ich mich einsetzen“, wirbt der unabhängige Bürgermeisterkandidat Christoph König, seine Kandidatur zu unterstützen. König will dafür sorgen, dass die Fachkräfte nicht nur angeworben werden, sondern auch gehalten werden können. „Wenn Kronberg Erzieherinnen und Erzieher gewinnen und dauerhaft halten will, sind attraktive Arbeitsbedingungen und preiswerte Wohnungen unverzichtbar“, betont der Jurist, der am Königsteiner Amtsgericht als Familienrichter arbeitet. „Ich will, dass die Stadt Kronberg genauso wie die kirchlichen und freien Kita-Träger durch kleinere Gruppen und einen besseren Personalschlüssel eine bessere pädagogische Arbeit und Betreuung ermöglicht.“ Mehr Zeit für Leitung, Vorbereitung und Elterngespräche bedeuteten weniger Stress für die Erzieherinnen und Erzieher. „All dies sind Verbesserungen, die den Kindern direkt zugute kommen – und auf diese Weise die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhen“, argumentiert er. König wird in seiner Kandidatur von der SPD, den Grünen und der UBG unterstützt.

Natürlich spielten auch die hohen Wohnkosten eine Rolle, wenn Fachkräfte nicht nach Kronberg kommen oder die Stadt wieder verlassen wollen. „Hier kann die Stadt durch Mitarbeiterwohnungen unterstützen. Auch deshalb ist es wichtig, dass die geplante städtische Wohnbebauung am Bahnhof und auf dem ehemaligen SGO-Sportplatz schnell in Angriff genommen wird“, macht er klar.

Der Gedanke, Erzieherinnen aus anderen Staaten anzuwerben, klingte einfach. Aber die Erfahrungen aus vergleichbaren Projekten in Pflegeberufen würden zeigen, dass langfristig erhebliche Probleme auftreten und viele der Angeworbenen nach kurzer Zeit in ihre Heimatländer zurückkehren. „Und ob die sprachliche Förderung der Kinder durch die angeworbenen Fachkräfte zu leisten ist, ist zumindest zweifelhaft“, findet König. Die 2018 beschlossene Ausbildungsvergütung für angehende Erzieherinnen und Erzieher hingegen war für Kronberg ein erster Erfolg und zeige, dass man Auszubildende durchaus gewinnen kann. König: „Aber: Eine vertragliche Bindung an Kronberg besteht für die Stipendiaten nur für zwei Jahre. Ob sie danach und langfristig in Kronberg bleiben, hängt von anderen Faktoren ab.“ In den letzten zehn Jahren hat sich die Anzahl der Kinder in deutschen Kitas um fast 20 Prozent erhöht – im besonders personalintensiven U3-Sektor hat sie sich mehr als verdoppelt. Zugleich ist die Anzahl der pädagogischen Fachkräfte um fast 50 Prozent gestiegen – allein in Hessen auf fast 52.000, erklärt er weiter. Diese hohe Nachfrage nach Erzieherinnen und Erziehern mache es den Städten und Gemeinden immer schwerer, ausreichend Fachpersonal für die Kitas zu finden und zu halten. König abschließend: „Bei einem nicht gedeckten Bedarf von bundesweit rund 100.000 Fachkräften kann eine Erzieherin, ein Erzieher sich die Arbeitsstelle aussuchen. Auf Dauer können daher nur die Städte punkten, die attraktive Arbeitsplätze bieten – also gut ausgestattete Kitas mit kleinen Gruppen und guten Arbeitsbedingungen für das pädagogische Personal.“ (mw)



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