FDP will Wald zertifizieren und aufforsten

Kronberg. – „Wir Deutsche haben ein besonderes Verhältnis zum Wald, das kann man wohl so bedenkenlos sagen. Daher ist es nur mehr als verständlich, dass der Wald zunehmend in den Fokus auch der politischen Diskussion rückt“, finden die Kronberger Liberalen. Walther Kiep, der Fraktionsvorsitzende der FDP, dazu: „Unser Wald in Kronberg ist derzeit in einem schlimmen Zustand. Die Trockenheit und der Borkenkäfer haben ihm mächtig zugesetzt.“ Nicht nur aus diesem Grund haben die Freien Demokraten sogar gleich zwei Anträge zum Thema Wald eingebracht: „Ich habe mich bereits im Kreistag für das Thema stark gemacht, da mir der Wald- und Naturschutz sehr am Herzen liegt“, sagt Holger Grupe, Vorsitzender der Kronberger FDP, „mir ist es wichtig, das Thema differenziert zu betrachten. Der Wald, wie wir ihn heute größtenteils vorfinden, ist eine menschgemachte Kulturlandschaft. Unser Wald in Kronberg ist ein Wirtschaftswald. Wie kann man diese Gegebenheiten berücksichtigen und die Aspekte des Klimawandels und des Natur- und Artenschutzes berücksichtigen?“, fragt sich der Liberale. „Wir haben daher zwei Anträge gestellt, die somit auch zwei unterschiedliche Aspekte aufgreifen. Einen zum Thema Aufforstung, wo es darum geht zu eruieren, ob wir auf Kronberger Gemarkung Flächen haben, die zusätzlich sinnvoll, aufgeforstet werden können, den anderen Antrag zum Thema Zertifizierung des Waldes.“

Das Thema Speicherwald, wie es in diesem Kontext häufiger genannt wird, sehen die Liberalen derzeit kritisch, da auch diese Idee durchaus vielschichtig sei. Das Ziel ist es, quasi Urwälder entstehen zu lassen. Ein Ziel der Speicherwaldinitiative ist „Akzeptanz für den forstwirtschaftlichen Nutzungsverzicht im Wald erhöhen.“ Das kann man für den Punkt der Artenvielfalt nachvollziehen.

„Unser Antrag zur Zertifizierung des Kronberger Waldes geht schon in diese Richtung“, führt Holger Grupe weiter aus, der für die FDP auch im für Umwelt zuständigen Ausschuss sitzt. „Wir möchten zusammen mit den Experten vor Ort die Zertifizierung des Kronberger Waldes an die Standards des Staatswaldes von HessenForst angleichen und die dort üblichen FSC und PEFC Zertifizierungen zu Grunde legen. So schreibt z.B. FSC vor, dass 5 Prozent der Waldflächen als Referenzflächen nicht bewirtschaftet werden dürfen und langfristig zehn Bäume pro Hektar als Habitatbäume geschützt werden sollen.“ Ein Antrag, so die Freien Demokraten, ziele mehr in Richtung Klimaschutz und der andere Antrag mehr in Richtung Artenschutz.(mw)



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