Fridays for Future-Demos: AKS wertet Fehlstunden als „unentschuldigt“

Kronberg. – Die Altkönigschule (AKS) hat sich in Bezug auf die weltweiten Freitags- Demonstrationen unter dem Motto „Fridays for Future“ positioniert. Diese Demonstrationen befassen sich mit dem Thema Umweltschutz und gehen auf eine Initiative der 17-jährigen Greta Thunberg zurück. Sie protestiert seit Monaten jeden Freitag für eine andere Klimapolitik und hat diesbezüglich schon vor verschiedenen Regierungen und Organisationen gesprochen. „Der Sinn dieser Demonstrationen ist es, ganz gezielt freitags nicht in die Schule zu gehen, sondern für die Umwelt zu kämpfen“, so informiert die AKS-Schulleitung. Greta Thunberg fasste dies wie folgt zusammen: „ Why should I be studying for a future that soon may be no more, when no one is doing anything to save that future? And what is the point of learning facts when the most important fact clearly means nothing to our society.“

„Als Schulleitung sehen wir die Schülerinnen und Schüler in der Verantwortung des Handelns und sind zur Durchsetzung des Schulgesetzes sowie der Verordnungen verpflichtet“, so schreiben sie, „auch wenn wir ganz grundsätzlich einer Diskussion über den Klimawandel positiv gegenüberstehen.“ Damit orientieren sie sich an der Vorgabe aus dem Kultusministerium. „Das Engagement der Schüler für den Klimaschutz rechtfertigt nicht das Fernbleiben vom Unterricht“, erklärte Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz im Hessischen Landtag anlässlich einer aktuellen Stunde zu den freitäglichen Schülerdemonstrationen. Er habe großen Respekt vor dem politischen Engagement von Schülerinnen und Schülern. Sicherlich hätten die Demonstrationen „Fridays for Future“ und die Tatsache, dass diese während der Unterrichtszeit stattfanden, eine große und vielleicht genau deshalb größere mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Insofern können wir feststellen: „Ziel erreicht!“ Doch dabei handele es sich um einen kalkulierten Regelverstoß, dessen Konsequenzen auch zu tragen seien“, hatte der Kultusminister erklärt. „Denn auch und gerade in einem demokratischen Gemeinwesen gelten Regeln“, so Lorz.

„Und eine der Regeln für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren ist in Deutschland die Schulpflicht.“

Die Altkönigschule hat sich nun auf folgende Vorgehensweise verständigt: „Schülerinnen und Schüler unterliegen der Schulpflicht, ein Fehlen wegen der Teilnahme an einer Demonstration, die keine Schulveranstaltung ist, wird daher als unentschuldigtes Fehlen vom Unterricht gewertet.“ Außerdem erinnert die AKS-Schulleitung daran, dass Schülerinnen und Schüler, die während der Unterrichtszeit das Schulgelände verlassen, nicht mehr der Aufsichtspflicht der Schule unterliegen und daher dann keinen schulischen Versicherungsschutz mehr genießen würden.

„Unserer Auffassung nach gehört zu einer nachhaltigen, ressourcenschonenden und generationsgerechten Lebensführung mehr als nur die Teilnahme an einer Demonstration an einem schulpflichtigen Freitag“, so die AKS-Schulleitung weiter. „Wir Lehrerinnen und Lehrer der Altkönigschule wollen dieses dringende Thema deshalb noch stärker im Schulalltag aufgreifen und unsere Schülerinnen und Schüler für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sensibilisieren. So haben wir an unserer Schule beispielsweise eine UNESCO-AG, die sich bei ihrer Arbeit an der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung orientiert. Auch in unserer diesjährigen Projektwoche wollen wir die sogenannten Sustainable Development Goals aufgreifen und überlegen, wie wir sie an unserer Schule umsetzen können.“ Prinzipiell sei man offen für Ideen und Projekte, die aus der Schülerschaft an die Schule herangetragen werden und man wolle diese nach Kräften unterstützen.(mw)



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