Frühlingssonne lud zum Einkaufsbummel und Verweilen ein

Um den österlich geschmückten Schirnbrunnen gab es für die Stadtbesucher allerlei Sitzgelegenheiten, um die Sonne zu genießen. Fotos: Westenberger

Kronberg (mw) – Man nehme eine Portion Frühlingsduft, einen Platz an der Sonne und dazu einen Rharbarberspritz oder eine Rhabarberschorle und das Lächeln im Gesicht stellt sich ganz von selbst ein. Am vergangenen Sonntag war es wirklich nicht schwer, gute Laune zu bekommen, selbst wenn die Kronberger Geschäftswelt nicht an jeder Ecke Neues bot, so freuten sich Kronberger und Gäste von nah und fern einfach darüber, bei sagenhaften Frühlingstemperaturen vielfältige Möglichkeiten zu haben, draußen zu sitzen oder ganz entspannt noch das eine oder andere Ostergeschenk einkaufen zu können. Überall waren die Altstadtgassen voller Menschen, sogar auf dem Berliner Platz war Leben und das nicht nur am beliebten Brunnen und im Eiscafé. In der TeeStube Kronberg wurden neben dem vielfältigen Teesortiment wunderschöne Osterdekorationen angeboten und der neue Supermarkt „Everyday plus“ mit koreanischen, japanischen und thailändischen Lebensmitteln wartete mit leuchtend roten Tischen und Stühlen im Freien nicht lange auf Besucher: Hier konnten koreanische Teigtaschen mit einer Fleischfüllung, ähnlich den Maultaschen, aber mit Gemüsefüllungen und Kimchi, gekostet werden. Außerdem wurde frischgepresster Möhrensaft ausgeschenkt – die Saftpresse war natürlich auch käuflich zu erwerben. Daneben präsentierte Christof Wilms eine kleine Auswahl seines Weinsortiments, die im „Everyday plus“ mit angeboten wird. Dessen Geschäftsführer Woo Sung Suk freute sich, dass neben den koreanischen Familien, die im Raum Kronberg aufgrund vieler asiatischer Firmen ansässig sind, auch viele Deutsche den Weg in das Lebensmittelgeschäft finden. „Heute wird doch längst europäisch gekocht, deshalb ist das Geschäft eine echte Bereicherung für Kronberg“, findet auch Wilms, der einem Pärchen gerade ein Gläschen Rhabarberspritz kredenzt. „Das ist geschredderter Rhabarber, eingelegt in Riesling, mit Kohlenstoff versetzt“, erläutert er, „vom Weingut ,daniel mattern‘ in Mettenheim. Auch das Waffeleis aus dem Eiscafé Gioia schmeckte bei wärmender Sonne besonders gut und mit Kind und Kegel spazieren Jung und Alt, vor allem jedoch viele Familien, durch den Schulgarten weiter hinauf in die Altstadt. Dort leuchteten ihnen Blumen vom Hofgut Hohenwald entgegen und bei der Kronberger Bücherstube lockte Alain Girod mit besonderen französischen Weinen. Ein paar Schritte weiter gab es einen Straßenverkauf mit Seidenkleidern und wer bei Sylvie´s Café gerade keinen Sonnenplatz fand, der ließ sich auf den einladenden Holzbänken auf der Schirn nieder. Hier gab es frisch gebackenen Kuchen aus dem Altstadtcafé des Alstadtkreises, das eigens an solchen „Markttagen“ öffnet, aber auch ein Crêpes-Stand freute sich über zahlreiche Besucher. Die Kinder ließen sich Luftballontiere von Clown Klinki „zaubern“ oder übten sich im Tellerdrehen, während die Erwachsenen sich mit Blümchen vom Bund der Selbstständigen, ausgeteilt von leibhaftigen Hühnern (Kappen Klub), beschenken ließen. Die Hühner mit einem Hahn im Korb sind schon viele Jahre zum verkaufsoffenen Sonntag unterwegs, um das Geschäft zu beleben und fragten dieses Mal frech in die Runde, wer wohl ihren Job einmal übernehmen wird, oder ob sie auch als „alte Suppenhühner“ schließlich noch mit Rollatoren losziehen müssten. Tja, gute Laune war eben vorprogrammiert bei diesem strahlenden Sonnenschein und lenkte ab von manch verschlossenem Geschäft an diesem Sonntag und davon, dass es auch in Kronberg immer schwieriger wird, ein Geschäft überhaupt erfolgreich zu führen. Denjenigen, die zum Gelingen des verkaufsoffenen Sonntags mit kleinen Aktionen beitrugen, sei jedenfalls an dieser Stelle besonders gedankt – und wie man sah, zogen sie, neben den Gastronomen, auch die größte Schar von Besuchern an. So wurden bei den „marshmallow kids“ für ein Schokolädchen und einen Hasenaufkleber vom Nachwuchs gerne die Ostereier in den liebevoll dekorierten beiden Schaufenstern gezählt und „Das Schaukelpferd“ unterhielt kleine und große Gäste mit einem Wissensquiz zur Raupe Nimmersatt, die es sage und schreibe schon seit 50 Jahren erfolgreich gibt. Aber nicht nur die Genannten, sondern einige Geschäfte mehr hatten ihre Türen geöffnet und luden am Sonntag zum entspannten Einkaufsbummel ein. Bei „Auge&Ohr“ gab es sogar einen Ostertannenbaum. Haben Sie den gesehen? An ihm hingen Samentütchen, die das Team von Auge&Ohr an die Gäste verschenkte, mit dem treffenden Slogan: „Bei uns blüht Ihnen was!“ So gab es an diesem Tag nicht nur reduzierte Sonnenbrillen, sondern eine ganze Blumenwiese zur Freude der Bienchen und der Menschen, die sie sich anschauen können, gratis dazu. Und bevor der Alkohol zu Kopfe steigen konnte, wurde bei „Zeit&Genuss“ schnell ein Apfelwein-Beißer mit hessischem Chutney gekostet – der Kuchen war bereits am frühen Nachmittag ausverkauft! Alles in allem konnten die Geschäftsleute zufrieden sein mit ihrem ersten verkaufsoffenen Sonntag im Frühling, zu dem es auf der Burg bereits einen kleinen Ostermarkt mit Kunsthandwerksständen – die meisten von ihnen mit Kronbergern bestückt – gab. Unter ihnen war auch Doris Krieger, die Swarovski-Steine, Plättchen und Perlen mit Nadel und Faden mittels einer Technik aus dem 19. Jahrhundert zu wunderschönen Ketten fertigte. Hier hatten die Damen die Qual der Wahl, während die Männer sich im Burghof bei einer Edelpilzpfanne von der Einkaufstour erholen konnten. Ein Pärchen nutzte die warmen Bühnenbretter im Vorhof der Burg sogar für ein Mittagsschläfchen. So wunderbar entspannend war der vergangene verkaufsoffene Sonntag im der Burgstadt, an dem, wie gewöhnlich, die meisten Gäste erst am späteren Nachmittag eintrafen.

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