Grüne fragen: Will die FDP bei den Eltern Punkte sammeln?

Kronberg (kb) – „Auch nach dreimaligem Lesen des Beitrags ,FDP: kürzere Kita-Öffnungszeiten können nicht die Lösung sein‘ verstehen wir immer noch nicht, was die FDP-Stadtverordneten Kristina Fröhlich und Björn Resch eigentlich wollen – außer Punkte sammeln bei den betroffenen Eltern angesichts möglicher reduzierter Kita-Öffnungszeiten“, erklären die Grünen und mit ihr die Grünen-Stadtverordnete Anja Weinhold. Was die FDP nicht mitteile, sei, wie sie sich eine Lösung des objektiv vorhandenen Problems vorstelle. Weinhold führt aus: „Stattdessen wird die Verwaltung mit dem Hinweis attackiert, die Betroffenen wären zuvor nicht gehört worden – wobei doch auf der Hand liegt, dass ein Großteil der Eltern nicht positiv auf verkürzte Öffnungszeiten reagieren kann und dass die immens belasteten Kita-Beschäftigen nicht bereit sein würden, auf ihre Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer-Rechte zu verzichten.“ Nicht vergessen werden dürfe dabei, dass die hessische Landesregierung seit Januar 2021 kein Betreuungsverbot für die Kitas, sondern lediglich eine Bitte an die Elternschaft ausgesprochen habe, die Kinder möglichst zu Hause zu betreuen.

„Vermutlich ist es nicht die Absicht der FDP, bei diesem sensiblen Thema Öl ins Feuer zu gießen, denn das hilft weder den Eltern, den Erzieherinnen und Erziehern noch der Kommune, die für die Nöte beider Gruppen eine Lösung suchen und finden muss“, bemerkt die Grünen-Stadtverordnete.

Irritierend wirkt auf die Grünen auch der Satz, die Liberalen seien „offen für alle Alternativen, die den Erzieherinnen Anerkennung für ihre Leistungen zeigen könnten“. „Welche Alternativen, bitteschön, sind gemeint?“, fragt Weinhold. „Lautes Beifall klatschen? Die FDP verrät es uns nicht!“

Und der Schluss, dass es sowieso zu wenig Personal in den Kitas gebe, Zitat: „rund zwei nicht besetzte Stellen pro Kita“, lege geradezu zwingend die Frage nahe, was die FDP gegen diesen „Mangel“ zu tun gedenkt: „Will sie die Kita-Gebühren erhöhen? Oder wird sie im Stadtparlament den Antrag stellen, die städtischen Zuschüsse deutlich zu erhöhen? Denn wie man es auch dreht und wendet: Mehr Personal muss von irgendjemandem bezahlt werden.“ Der Vorwurf, es würden zwei Gruppen gegeneinander ausgespielt, erreiche dabei lediglich, der Stadt den „Schwarzen Peter“ zuzuschieben. Weinhold abschließend: „Den einzig logischen Schluss, mehr in pädagogisches Personal zu investieren, unterstützen wir aber sehr gern.“ (mw)



X