Grußwort des Bürgermeisters zum Jahresausklang 2021

Bürgermeister Christoph König

Foto: Stadt Kronberg

Kronberg.Liebe Kronbergerinnen und Kronberger, liebe Leserinnen und Leser des Kronberger Boten,

„die Auswirkungen der Coron-Pandemie prägen das Jahr.“ Mit diesem Satz begann der Jahresrückblick von Klaus Temmen im Dezember 2020. Wer damals hoffte, mit dem Winter werde auch die Seuche enden, wurde leider bald eines Besseren belehrt. Auch 2021 stand ganz im Zeichen von Kontaktbeschränkungen, Lockdowns, Bundesnotbremse, Testen und Impfen. Jetzt bedroht die „vierte Welle“ das Weihnachtsfest und ob die Booster-Impfung nun endlich die erhoffte Erlösung bringt, steht in den Sternen.

Schnee und Corona zum Jahresbeginn

Das Jahr 2021 begann mit viel Schnee. Weil wegen der Corona-Regelungen viele Freizeitmöglichkeiten verschlossen waren, strömten die Menschen in den Taunus und die Auswirkungen der Sperrung des Feldberggebiets waren bis nach Kronberg deutlich zu spüren.

Auch mein persönlicher Einstieg ins neue Amt stand unter dem Zeichen von Corona. Das Kennenlernen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Besuche in den verschiedenen Standorten der Stadtverwaltung waren durch Home-Office und Kontaktbeschränkungen schwierig und aufwendig und auch die ersten Gespräche mit Vereinen, Unternehmen und anderen Akteuren konnten nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden. Umso dankbarer bin ich für die freundliche Aufnahme, die ich überall erfahren durfte.

Besonders danken möchte ich an dieser Stelle meinem Vorgänger Klaus Temmen, der mir den Eintritt mit einer mustergültigen Übergabe so leicht wie möglich gemacht hat und auch nach der Amtsübergabe jederzeit mit Rat und Hilfe zur Verfügung stand.

Corona und kein Ende

Das zweite Corona-Jahr hat besonders den Kindern und Jugendlichen zu schaffen gemacht. Mit Einschränkungen und Schließungen in Kitas und Schulen, Sport- und Freizeiteinrichtungen. Und auch die Erzieherinnen und Erzieher in unseren Kitas hatten besondere Herausforderungen zu bestehen. Aber auch die Menschen in den Senioreneinrichtungen, die Beschäftigten in der Kranken- und Altenpflege litten und leiden unter dem strengen Reglement zum Infektionsschutz.

Auch 2021 mussten wieder die meisten Veranstaltungen ausfallen. Die gesamte Fastnachtskampagne, die Thäler Kerb, die meisten Märkte, die Oberhöchstädter Kerb und viele andere Veranstaltungen bis hin zu den Weihnachtsmärkten fielen dem Virus zum Opfer. Immer neue und geänderte Vorschriften machten die Planungen schwierig und oft genug kam die Absage erst in letzter Minute. Im Sommer konnte manche Veranstaltung ins Freie verlegt werden – gut besuchte Konzerte und Kleinkunst im Viktoriapark zeigten deutlich, wie groß nach den langen Monaten der „Kontaktbeschränkungen“ die Sehnsucht nach Gemeinschaft und Kultur ist.

Auch die Beziehungen zu unseren Partnerstädten liegen seit fast zwei Jahren weitgehend auf Eis – umso mehr habe ich mich gefreut, im Oktober mit der Familienfahrt des Partnerschaftsvereins nach Le Lavandou zu fahren. Und wir freuen uns auf die Feiern zu 50 Jahren Partnerschaft mit Le Lavandou und 25 Jahren Partnerschaft mit Aberystwyth im kommenden Jahr.

Alles neu in der Politik

Das politische Jahr 2021 war geprägt von Wechsel und Neuanfang. Am 15. November 2020 gaben Sie mir in der Stichwahl ihr Vertrauen und am 1. Januar habe ich mein neues Amt angetreten.

Der endlose Bürgermeisterwahlkampf ging fast nahtlos in den Kommunalwahlkampf über, nach einer kurzen Pause gefolgt vom Bundestagswahlkampf. Die Aktiven der Parteien und Wählergemeinschaften waren fast eineinhalb Jahre im Dauereinsatz. Ich bin allen dankbar, die sich engagieren, und ich würde mich freuen, wenn sich noch viel mehr Menschen vor Ort für das Gemeinwesen einsetzen.

Der Neustart nach der Kommunalwahl verlief dank der weiterhin unübersichtlichen Mehrheitsverhältnisse etwas holprig und so war der neue Magistrat – zwei Köpfe größer als der alte – erst nach den Sommerferien einsatzbereit.

Den krönenden Abschluss des diesjährigen Wahlreigens bildete die Wahl des neuen Jugendrats am 26. November. Neun Jugendliche vertreten für die nächsten zwei Jahre die Kronberger Kinder und Jugendlichen, können ihre Meinung, ihre Wünsche und ihre Kritik direkt in die politischen Entscheidungsprozesse hineintragen. Ich freue mich auf spannende Diskussionen.

Menschen

Nur wenige wissen, dass Werner Reinke, Radio-Urgestein des Hessischen Rundfunks, seit vielen Jahren in Kronberg lebt. In diesem Jahr wurde seine Lebensgeschichte verfilmt und der Film hatte in den Kronberger Lichtspielen Premiere – mit prominenten Gästen ein großer Tag für unser kleines Kino.

Und im kommenden Jahr wollen wir wieder eine besondere Premiere im Kronberger Kino begehen: Der Film „Spencer“, in dem Kristen Stewart die Rolle der Prinzessin Diana spielt, wurde im Januar 2021 unter anderem im Schlosshotel Kronberg gedreht, was für einige Aufregung in der Stadt sorgte.

Anlässlich des 75. Geburtstags unseres Bundeslandes zeichnete Ministerpräsident Volker Bouffier den Direktor des Opel-Zoos Dr. Thomas Kauffels für seine jahrzehntelange Tätigkeit nicht nur im Opel-Zoo, sondern auch in internationalen Zoo-Organisationen mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse aus und der frühere Stadtbrandinspektor Gunnar Milberg erhielt für seine jahrzehntelange Tätigkeit im Brandschutz den Hessischen Verdienstorden.

Den Kronberger Frauenpreis für 2020 erhielt Henni Held für ihre langjährige Arbeit im Kappen-Klub Kronberg und im Stadtelternbeirat. Die Stadt Kronberg ehrte zudem die fünf großen Kronberger Stiftungen für ihr langjähriges wohltätiges Wirken mit dem Bürgerpreis.

Leider mussten wir uns auch von einigen Menschen verabschieden, die unsere Stadt über viele Jahre geprägt haben; stellvertretend möchte ich den früheren Stadtbrandinspektor Jürgen Link und den langjährigen DRK-Vorsitzenden Ekkehard Bauer nennen.

Neue Wege im Stadtmarketing

Die meisten Kronberger Unternehmen sind ohne größere Blessuren durch die Corona-Zeit gekommen. Einzelhandel, Gastronomie und Hotels allerdings wurden von Lockdowns, Bundesnotbremse & Co. auch bei uns heftig gebeutelt. Aber es tut gut zu erleben, dass die Kronberger solidarisch zu ihren Einzelhändlern und Gastronomen stehen.

Und es ist gut, dass wir gerade jetzt mit Matthias Greilach das Stadtmarketing professionell neu aufstellen können. Seit September ist er im Rathaus dafür zuständig, unsere Stadt und ihr Angebot gut zu präsentieren. Gerade die Hotels werden sich von Geschäftsreisenden zunehmend auf Touristen und Kurzurlauber umorientieren müssen; auch hier hat Kronberg mit seinem reichen Angebot an Kultur und Natur ja einiges zu bieten. Pünktlich zum Start hat die Stadt fast 250.000 Euro aus dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ erhalten, mit denen wir die verschiedenen Maßnahmen des Stadtmarketing auf den Weg bringen können.

Klima, Wald und Wasser

Nicht nur in Kronberg ist der Schutz des Klimas die zentrale Aufgabe unserer Zeit. Kronbergs neuer Klimaschutzmanager Friedrich Horn hat in seinem ersten Jahr bei uns viel ins Rollen gebracht; der Rahmen für das Klimaschutzkonzept steht und 2022 werden wir die ersten konkreten Maßnahmen umsetzen können. Besonders spannend sind die sehr konstruktiven Gespräche im Klimabeirat, in dem die Stadt mit Akteuren aus den verschiedensten Bereichen im Dialog ist.

Ein Blick zum Altkönig macht jedem klar, dass Hitze und Trockenheit unserem Wald schwer zu schaffen machen; viele Hektar Fichtenwald sind bereits verloren, die Wiederaufforstung wird uns viele Jahre beschäftigen. Und der Starkregen, der immer heftiger und häufiger unsere Gegend heimsucht, zeigt, mit welchen Wetterextremen wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten rechnen müssen. Die ersten Maßnahmen zum Hochwasserschutz, vor allem im Ortskern Schönberg, sind auf dem Weg, weitere werden folgen.

Stadtplanung und Verkehr

Das Casals-Forum der Kronberg Academy wächst und wird voraussichtlich im kommenden Herbst eröffnet werden. Das historische Bahnhofsgebäude wird derzeit aufwendig restauriert und soll schon bald wieder Gäste empfangen. Die Stadtverordneten haben 2021 wegweisende Entscheidungen für die Gestaltung des Umfelds und des Busbahnhofes getroffen; die nächste große Aufgabe ist es, auf dem verbleibenden Baufeld V Wohnungen zu schaffen.

Auch in der Verkehrspolitik liegen viele Aufgaben vor uns: Eine neue Arbeitsgruppe wird die Zukunft des Kronberger Nahverkehrs planen. Die Stärkung des Radverkehrs ist ein wichtiges Ziel, sei es mit dem neuen Radweg von Oberhöchstadt nach Steinbach, mit der Verbesserung unseres Radwegenetzes und der Verbesserung der Anschlüsse in die Nachbarstädte – aber auch mit mehr Fahrradständern in allen Teilen der Stadt.

Ausblick

Es wäre noch viel mehr zu berichten vom vergangenen Jahr, leider reicht der Platz dafür nicht aus.

Und auch das kommende Jahr wird – neben der hoffentlich endgültigen Überwindung der Corona-Pandemie – noch viele Herausforderungen für uns bereithalten. So ist die Studie für die Feuerwehrhäuser in Arbeit; die Planung für das Wohngebiet „Altkönigblick“ muss auf den Weg gebracht, für das geschlossene Seniorenstift Kronthal eine neue Nutzung gefunden werden. Wir müssen Maßnahmen gegen den Platz- und Personalmangel beschließen und umsetzen.

Mein herzlicher Dank geht an alle, die sich im Jahr 2021 in und für Kronberg engagiert haben, die unsere Gemeinschaft gestärkt und geholfen haben, die Folgen der Corona-Pandemie abzumildern, und sich für diejenigen eingesetzt haben, die Hilfe und Unterstützung nötig haben. Und ganz persönlich danke ich allen, mit denen ich in meinem ersten Amtsjahr zusammenarbeiten konnte, für die herzliche Aufnahme und freundliche Unterstützung. Zusammen werden wir es schaffen, Kronberg auch im kommenden Jahr weiterzuentwickeln, Ich wünsche Ihnen und uns allen friedliche und gesegnete Weihnachten, Gesundheit und einen guten Start in ein erfolgreiches Neues Jahr 2022.

Ihr

Christoph König

Weitere Artikelbilder



X