Herausragende Leistungen beim Jahreskonzert

Abschluss und Höhepunkt des Jahreskonzerts war der Auftritt des Jugend-Streichorchesters des Emanuel Feuermann Konservatoriums unter der Leitung seines Dirigenten Erik Richter. Foto: Wittkopf

Kronberg (pf) – Eine tolle Entwicklung hätten die Schülerinnen und Schüler des Emanuel Feuermann Konservatoriums in den vergangenen Monaten genommen, berichtete Erik Richter, Cellodozent, und gemeinsam mit Violindozentin Annette Richter künstlerischer Leiter des Konservatoriums unter dem Dach der Kronberg Academy, als er die Besucher zum Jahreskonzert in der Rotunde des Gymnasiums Oberursel begrüßte.

Davon konnten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer selbst ein Bild machen, denn das, was die jungen Musikerinnen und Musiker im Alter zwischen acht und 21 Jahren einstudiert hatten und aufführten, war Kammermusik auf sehr hohem Niveau. Das begann mit dem Duo Carlotta-Marie Kunz, Violine, und Clara Rösner, Violoncello mit dem „Divertimento piccolo“ von Joseph Haydn und endete mit drei Darbietungen des Jugend-Strichorchesters des Feuermann Konservatoriums.

Unter Leitung ihres Dirigenten Erik Richter spielten die 23 jungen Orchestermitglieder das Allegro aus dem Brandenburgischen Konzert Nr. 3 von Johann Sebastian Bach, ein Impromptu des finnischen Komponisten Jean Sibelius und als krönenden Abschluss das Stück „The Typewriter“ des amerikanischen Komponisten Leroy Anderson. Solistin Pauline Kaltenbach tauschte bei diesem Werk ihre Geige gegen eine kleine Reiseschreibmaschine und eine Glocke aus. Was sie schrieb, bleibt ihr Geheimnis. Wie sie aber das ungewöhnliche Musikinstrument bearbeitete, das zeugte von außergewöhnlichem Rhythmusgefühl und erstaunlicher Fingerfertigkeit.

Anspruchsvolle Werke bekam das aufmerksame Publikum zu hören. Der Geiger Conrad Apweiler spielte „Petit air varié“ op. 89 Nr. 5 des französischen Komponisten Charles Dancla, die Geigerin Won Bin (Bona) Park Allegro moderato aus Joseph Haydns Violinkonzert G-Dur und die Cellistin Elisabeth Rakozy die Gavotte op. 23 Nr. 2 von David Popper. Das Geigen-Duo Pauline Kaltenbach und Madita Aumüller interpretierte das Allegro aus dem Konzert a-Moll op. 3 Nr. 8 von Antonio Vivaldi. Amelie Reinhardt, Violine, hatte von Zoltán Kodály den Doppeltanz aus Kállo mit den Satzbezeichnungen Lassú tánclépés, Allegro und Presto einstudiert, der Cellist Pablo Camba Di Gregorio die Èlégie op. 24 von Gabriel Fauré und der Geiger Takumi Pappel Introduzione aus der „Suite italienne“ von Igor Stravinsky. Adagio und Allegro aus der Cello-Sonate D-Dur, BWV 1028 von Johann Sebastian Bach bot Marie Laetitia Braun dar und das Duo Amelie Reinhardt und Pablo Camba Di Gregorio „Melodía de arrabal“ des argentinischen Tangosängers und Komponisten Carlos Gardel.

Nach der Pause erklang Introduzione mit der Tempobezeichnung Allegro ma non troppo aus dem Terzetto C-Dur op. 74 von Antonín Dvorák, interpretiert von dem Trio Lily Aimée Velten und Pauline Kaltenbach, beide Violine, und der Cellistin Marie Laetitia Braun. Lily Aimée Velten hatte am Vormittag in Freiburg die erste Runde der Aufnahmeprüfung fürs Musikstudium bestanden, kam danach eigens für das Konzert mit dem Zug zurück nach Kronberg und fuhr unmittelbar nach dem Konzert wieder mit dem Zug nach Freiburg, denn am Folgetag fand die zweite und letzte Runde der Aufnahmeprüfung statt.

Nach dem Trio hatte der Geiger Ajit Mistry seinen Auftritt. Er spielte von Fritz Kreisler Präludium und Allegro im Stile von Gaetano Pugnani, einem italienischen Geiger und Komponisten aus dem 18. Jahrhundert. Die Cellistin Hannah Wörner trug den Beginn des a-Moll Cellokonzerts mit der Satzbezeichnung Allegro non troppo des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns vor, Nathalie Reinhardt, Violine, Adagio ma non tanto aus der Sonate E-Dur BWV 1016 von Johann Sebastian Bach, die Cellistin Nicole Baltzer „Pièce en forme de Habanera“ von Maurice Ravel und die Geigerin Lily Aimée Velten Allegro non troppo aus der „Symphonie espagnole“ des französischen Komponisten Édouard Lalo.

Am Flügel begleitete wieder einfühlsam Tomoko Ichinose die jungen Musikerinnen und Musiker, denen das Publikum mit lang anhaltendem Beifall für ihre hervorragenden Leistungen dankte.



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