„Investoren und Bauherren hoffen, dass es am Bahnhof vorangeht“

Kronberg (pu) – Nach wie vor wird um die Bezahlbarkeit der Umgestaltung des Bahnhofumfeldes im Baufeld III auf Basis der Beschlüsse zur Masterplanung Enzo Eneas und zur Variante „Sägezahnaufstellung 5H/1“ für den Busbahnhof gestritten. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) erneuerten die Fraktionen des FDP-Ortsverbandes und der Wählergemeinschaft „Kronberg für die Bürger“ (KfB) ihre erheblichen Bedenken, stellten die aus ihrer Sicht bestehende Gefahr „aus dem Ruder laufender Kosten“ mit aller Vehemenz in den Mittelpunkt. Den ebenfalls gebetsmühlenartigen Beteuerungen des Ersten Stadtrats Robert Siedler, in den aktuellen Berechnungen „sei genug Puffer“, dass der Kostenrahmen aller Voraussicht nach nicht gesprengt werde, wollen die Kritiker offenkundig keinen Glauben schenken (siehe dazu auch weitere Berichte in dieser Ausgabe).

Betrifft uns alle

Unter diesem Eindruck und um die Wichtigkeit des Vorankommens im Bahnhofsquartier aus Sicht der Investoren und dortigen Bauherren vor Augen zu führen, meldete sich am Ausschussabend Frederik Roth, Geschäftsführer der Real Grundstücks-Verwaltungs GmbH & Co. KG, Eigentümerin des alten Kronberger Bahnhofs, zu Wort. „Das, was nun entschieden wird, betrifft uns alle“, erklärte er mit Nachdruck. Investoren und Bauherren hätten auf die von der Politik unterstützte Realisierung eines künftigen „Tores zur Stadt“ am Bahnhof vertraut und Millionen in die Hand genommen, um das Ihre dafür zu tun. Die REAL KG begrüße das Konzept der Stadt, die Bike & Ride-Anlage in der Stützmauer unterzubringen, da durch deren Erneuerung und deren Unterbringung im Hang, dort in einem ersten Schritt Fahrradstellplätze geschaffen werden könnten, der dem durch die Revitalisierung des Bahnhofempfangsgebäudes zunehmenden Zweiradbedarf gerecht werde. Rasche Klarheit erhofft sich Roth außerdem zur nach wie vor ungelösten Pkw-Stellplätzefrage: „Es entsteht allein ein zusätzlicher Bedarf von 13 Stellplätzen durch die Pächter und Nutzer des Bahnhofs gemäß gültiger Stellplatzsatzung der Stadt Kronberg“, begründete er sein großes Interesse an einem finalen Ergebnis. Ein Kompromiss konnte jüngst dagegen nach einem gemeinsam mit der Denkmalschutzbehörde, dem Ersten Stadtrat und der Leiterin der Umwelt- und Stadtplanung der Stadt Kronberg stattgefundenen Gespräch in Sachen Müllsammelstelle gefunden werden. Dort sollen eine begrünte Pergola und zudem ein kleiner Anbau, der den Müllsammelort am BASA-Haus aufnimmt, Abhilfe schaffen.

Ein zusätzlicher Baukörper zwischen Empfangsgebäude und BASA-Gebäude war vom Denkmalschutz in der Vergangenheit kritisch gesehen worden, da er der gewünschten Platzwirkung im Wege stehe. Eine unterirdische Unterbringung schied wegen dort vorhandener, betriebsnotwendiger Leitungen der Deutsche Bahn (DB) aus. Roth: „Die jetzt gefundene Lösung mit der Unterbringung der Müllstandorte neben dem BASA-Haus wird der Bedeutung des alten Bahnhofes für das Entrée der Stadt Kronberg und für das gesamte Bahnhofsquartier gerecht und belastet unmittelbar weder den Bürgersteig, noch die Außensitzplätze der Bahnhofsgastronomie oder gar die Verkaufsbereiche von Bäckerei und Kiosk. Auch entspricht die so geschaffene Aufenthaltsqualität dem ursprünglichen Masterplan von Enea Landart.“ Der Geschäftsführer abschließend: „Ich werde als Bauherr immer wieder gefragt, wann denn der alte Bahnhof endlich fertig gestellt sein wird. Dies ist erst endgültig möglich, wenn auch die Umfeldgestaltung die Möglichkeit einer denkmalkonformen und sehr behutsamen Sanierung des alten Bahnhofgebäudes als Ensemble bietet. Es bleibt sehr zu hoffen, dass die Stadtverordneten dieses Vorhaben erkennen, und den Antrag der Stadtplanung mit Mehrheit unterstützen.“



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