Jahresrückblick der Katholischen Kirchen St. Vitus, St. Alban und St. Peter und Paul

Kronberg
–„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ soll Martin Luther gesagt haben. Aus diesen Worten spricht die Hoffnung und das Gottvertrauen eines Christen. In den unruhigen Zeiten für die Kirchen und die Welt können wir eine Portion Hoffnung und Gottvertrauen gebrauchen. Hier sei der Blick auf die „Apfelbäumchen“ gelenkt, die im letzten Jahr in unserer Gemeinde gepflanzt wurden. Viele auch in der Hoffnung, dass irgendwann geerntet werden kann.

In St. Vitus wurde letztes Jahr die Krippe vom Ehepaar Heynen in einer neuen, wunderschönen Form aufgebaut. Einige Menschen meiden die Gottesdienste noch wegen Corona, besuchen aber gerne unsere Krippen in den tagsüber geöffneten Kirchen.

Die jährliche Sternsingeraktion ist ein Apfelbäumchen, dessen Ernte wir hier nicht direkt sehen können, aber für viele Kindern weltweit Hoffnung bedeutet. Letztes Jahr mussten unsere Sternsinger ihren Segensspruch oft in Briefen übermittelt und konnten ihre Lieder nur auf dem Dalles oder den Kirchen vortragen. Im Januar bringen die Sternsinger hoffentlich wieder persönlich den Segen in die Häuser.

Im letzten Jahr bereiteten sich in Kronberg so viele Kinder wie lange nicht mehr auf die erste heilige Kommunion vor, es waren fast 70 Kinder. In 2021 fiel die Erstkommunion pandemiebedingt aus und so wurde im Frühjahr ein Kurs für den Jahrgang 2021 und im Sommer für den Jahrgang 2022 angeboten.

In der Fastenzeit hat Kaplan Wach uns mit den Vorträgen zum Thema „Für uns gestorben – Was der Tod Jesu für uns bedeutet“ auf Ostern eingestimmt.

Die ökumenische Zusammenarbeit ging weiter. So wurde das ökumenische Seminar im Mai in Oberhöchstadt mit dem Thema: „Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben“ abgehalten. In Oberhöchstadt fand der traditionelle ökumenische Gottesdienst an Pfingstmontag statt und in St. Peter und Paul war am 26.6.2022 ökumenischer Gottesdienst mit dem unterhaltsamen Predigtgespräch zwischen Kaplan Wach und Pfarrer Hackel als Petrus und Paulus. Der gemeinsame Stand der sechs evangelischen und katholischen Gemeinden am Kronberg/er/leben konnte unter dem Motto „Der Herr ist meine Burg“ stattfinden.

Geduld und Zähigkeit, besonders von Herrn Dr. Werhahn, wurden belohnt. Im Frühjahr sind die Kinder des Kindergartens St. Peter und Paul in die Interimslösungen gezogen. Die Hortkinder sind nun in Räumen der Kronthalschule untergebracht und die kleineren Kinder sind in ein Containergebäude im evangelischen Pfarrgarten gezogen. Hier noch einmal herzlichen Dank an die evangelische Kirchengemeinde und an Pfarrer Hackel. Das Bischof-Muench-Haus ist nun abgerissen und hat Platz gemacht für einen neuen, modernen Kindergarten. Erste Arbeiten für den Rohbau sind im Gange und die Grundsteinlegung ist in Planung. Nach der Fertigstellung wird sich im Außengelände sicher Platz für ein Apfelbäumchen finden. Bei der Planung des Neubaus wurde besonderer Wert auf ein nachhaltiges Energiekonzept gelegt, so wird das Gebäude ohne Gasheizung auskommen. Die Energiekrise macht sich auch in den Kirchen bemerkbar. So wurde beschlossen, dass die Kirchen, um Frostschäden zu vermeiden, nur noch auf 15°C geheizt werden. In St. Marien und St. Peter und Paul wird zu den Sonntagsgottesdiensten auf immer noch kühle 10°C geheizt.

Nach langer Planung wurde Mitte November die 42 Jahre alte Orgel in St. Peter und Paul komplett demontiert. Alle 1.100 Orgelpfeifen wurden gereinigt und die Elektrik erneuert. Am vierten Advent soll sie wieder in alter Brillanz erklingen. Ein Weihnachtsgeschenk für die ganze Gemeinde.

Und schließlich wurden dieses Jahr wirklich Bäume gepflanzt. Im Laufe des ökumenischen Seminars kam die Idee auf, vor der evangelischen und der katholischen Kirche in Oberhöchstadt jeweils einen Quittenbaum als „Bäume der Hoffnung“ zu pflanzen. Im Zeichen des Klimawandels zählt jeder Baum als CO2-Wandler. Hoffentlich gibt es viele Nachahmer dieser Aktion.

Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, erfüllt mit Hoffnung und Zuversicht.

Ulrike Bewersdorf

Bäumchen als Zeichen der Hoffnung

Foto: privat



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