„Jugend musiziert“ – Teilnehmer beweisen ihr Können im Konzert

Carlotta-Marie Kunz, Anna Pauline Dückert und Clara Rösner spielten zum Konzertauftakt im Saal der evangelischen Markus-Gemeinde Werke von Joseph Haydn und Carlos Gardel.

Foto: Wittkopf

Kronberg (pf) – Für die jungen Musikerinnen und Musiker des Emanuel Feuermann Konservatoriums war es die Generalprobe, fürs Publikum ein bemerkenswertes Kammerkonzert: Am vergangenen Freitag präsentierten fünf Geigerinnen, eine Cellistin und ein Cellist im Saal der evangelischen Markus-Gemeinde in Schönberg das Programm, mit dem sie sich am kommenden Wochenende in Friedrichsdorf im Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ der Jury stellen werden.

Als Streichtrio treten die beiden neunjährigen Geigerinnen Carlotta-Marie Kunz und Anna Pauline Dückert und die zehnjährige Cellistin Clara Rösner in der fast jüngsten Altersgruppe Ib an. Im Oktober vergangenen Jahres haben sie sich zum Trio zusammengefunden, haben aber bereits vorher als Mitglieder des Jugend-Streichorchesters des Feuermann Konservatoriums Kammermusikerfahrungen gesammelt.

Mit Joseph Haydns beschwingtem Trio für zwei Violinen und Violoncello mit den Sätzen Andante, Allegretto und Presto und im Anschluss daran mit Carlos Gardels schwungvollem Tango „Por Una Cabeza“ bewiesen die drei jungen Musikerinnen nicht nur ihr beachtliches Können, sondern auch ihre Begeisterung und Leidenschaft fürs Musizieren.

Bereits seit zwei Jahren spielen die Geigerin Amelie Reinhardt und der Cellist Pablo Camba Di Gregorio als Streichduo zusammen. Dreizehn und vierzehn Jahre sind sie alt und haben ihr Talent schon bei verschiedenen Konzerten des Feuermann Konservatoriums bewiesen. Amelie spielt seit zehn Jahren Geige, Pablo seit sechs Jahren Violoncello. Für den Wettbewerb „Jugend musiziert“, in dem sie in der Altersgruppe III antreten, haben sie das Duo „Zingaresca“ von Erwin Schulhoff, Wolfgang Amadeus Mozarts Duo KV 424 und „Melodía de arrabal“ von Carlos Gardel einstudiert.

Erwin Schulhoff, 1894 in Prag geboren und 1942 im Internierungslager Wülzburg bei Weißenburg in Bayern an Tuberkulose gestorben, war einer der ersten europäischen Komponisten, die sich vom Jazz und den Modetänzen seiner Zeit, aber auch von Volksmusik inspirieren ließ. Sein Duo, 1925 entstanden, ist rhythmisch anspruchsvoll, energiegeladen und kraftvoll mit teils schrillen Passagen, die beide Interpreten souverän meisterten. Schwungvoll und frisch präsentierten sie Mozarts Duo, ein typisches Werk der Wiener Klassik, und ausdrucksvoll den feurig-leidenschaftlichen Tango des Tango-Sängers und -Komponisten Gardel, der in Buenes Aires aufwuchs.

In der höchsten Altersgruppe VI gehen die beiden Geigerinnen Lily Aimée Velten und Pauline Kaltenbach im Wettbewerb an den Start. Die 20-jährige Lily und die 16-jährige Pauline spielen erst seit Dezember im Duo, standen aber bereits seit zwei Jahren gemeinsam in verschiedenen Kammermusikensembles des Feuermann Konservatoriums auf der Bühne. Auf ihrem Wettbewerbs-Programm stehen der Kopfsatz der Klaviersonate in D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart, den ihre Geigendozentin Annette Ziegler für zwei Violinen arrangiert hat, eine Caprice des polnischen Komponisten und Violinisten Henryk Wieniawski und das Stück „Moz-Art für zwei Violinen“ des russisch-deutschen Komponisten und Pianisten Alfred Schnittke. Er hat dafür Themen aus verschiedenen Mozart-Kompositionen zu einem ungewöhnlichen und überaus modernen Werk zusammengefügt, in dem Pauline nicht nur geigen, sondern an einigen Stellen auch pfeifen muss. Mit Bravour lösten die beiden ihre alles andere als leichte Aufgabe und wurden vom Publikum mit begeistertem Beifall bedacht. Über den durften sich zum Abschluss auch die anderen Wettbewerbsteilnehmer freuen, als sie sich gemeinsam noch einmal ihren Zuhörerinnen und Zuhörern präsentierten.

Mit einer bereichernden Neuerung wartete dieses Mal das Konzert auf: Um das Publikum auf die jeweiligen Ensembles und ihre Wettbewerbs-Stücke vorzubereiten, hatte Amelie Reinhardt Texte vorbereitet, die von Pauline Kaltenbach, Lily Aimée Velten und ihr selbst als Moderatorinnen vorgetragen wurden. Cellodozent Eric Richter und seine Violin-Kollegin Annette Ziegler, gemeinsam künstlerische Leiter des Feuermann Konservatoriums, durften mit den Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler durchaus zufrieden sein. „Wir werden in den nächsten Tagen noch ein wenig an den Werken feilen,“ kündigte Eric Richter an. Dann können die drei Ensembles bestens vorbereitet am kommenden Wochenende beim Regionalwettbewerb an den Start gehen.



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