Kronberg. – „Die Uhr steht nicht still und die Dinge entwickeln sich zunehmend dynamisch. Da ist es umso wichtiger, ab und zu innezuhalten und eine Bestandsaufnahme zu machen“, schreibt die KfB. „Dies gilt insbesondere während einer schon seit mehr als zehn Jahren anhaltenden Baukonjunktur beim Thema Schaffung von Wohnraum. Der ist ja bekanntlich knapp und wir schauen achselzuckend-stirnrunzelnd auf teilweise leer stehende Wohntürme in Frankfurt. Aber wie sieht es eigentlich in Kronberg aus?“
In Zusammenhang mit der wegweisenden Entscheidung der Kronberger Stadtverordneten, dem KfB-Antrag, der von den Grünen und der FDP unterstützt wurde, zuzustimmen und das Gebiet um den „Grünen Weg“ aus dem Regionalen Flächennutzungsplan als bebaubare Fläche herauszunehmen, tauchte die Frage auf, was sich in Hinblick auf die Schaffung von Wohnraum in Kronberg getan hat und – aufgrund der bauplanungsrechtlichen Beschlusslage – in absehbarer Zeit tun wird.
„Nicht wenig, stellt man fest, wenn man genau hinschaut“, sagt der KfB-Co-Fraktionsvorsitzende Dr. Jörg Eichhorn: So wurde „Am Henker“ ein großes Gebiet mit (vorwiegend) Einfamilienhäusern bebaut und An der Haide Süd wurden Reihenhäuser errichtet. Dabei wurden mehr als 70 Wohneinheiten geschaffen. Am Nassauer Hof in Oberhöchststadt sind zusätzlich jüngst 12 Wohnungen gebaut worden, zählt die KfB auf und führt weiter aus: „Die ehemaligen ,Schillergärten‘ wurden mit sechs großen Geschosswohnungsbauten bebaut, die insgesamt 39 Wohnungen enthalten. Vor der Umsetzung steht die Errichtung von Geschosswohnungsbauten mit 40 Wohnungen neben dem Campus-Kronberg, neben Accenture. Der Metzgerei Klein wurde bereits vor mehr als einem Jahr der Weg zur Errichtung von 20 Wohnungen geebnet, die sich im bezahlbaren Mietsegment bewegen sollen. Im Gebiet Bleich-/Bahnhofstraße wird gerade ein Bebauungsplan erstellt, wonach rund 30 neue Wohneinheiten entstehen könnten.
Schließlich gilt die Bebauung des Sportplatzes in Oberhöchststadt und des Baufelds V am Bahnhof als quasi beschlossene Sache, wenn auch noch eine Einigung über einige wichtige Detailfragen herbeigeführt werden muss. Hier sollen insgesamt 130 bis 140 Wohnungen entstehen, von denen auch einige gefördert sein werden. Schließlich findet sich in der Friedensstraße in Oberhöchstadt bereits ein Bauprojekt mit 64 Wohnungen (zu bezahlbaren Mieten und mit Belegrechten) vor dem Spatenstich.“ Eichhorn: „Mit der Schaffung von insgesamt ca. 400 Wohneinheiten ist also zu rechnen, die zahlreichen partiellen Nachverdichtungen an verschiedenen Stellen nicht mitgezählt, man erinnere sich nur an das viel diskutierte Bauvorhaben am Kreuzenäcker Weg oder die Neubauten entlang der Friedrichstraße, im Waldhof oder dem Oberen Lindenstruthweg.“
Detlef Tinzmann, der sich zukünftig als Stadtverordneter und Mitglied des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt für den Schutz des immer weniger werdenden, unversiegelten Kronberger Bodens einsetzt, wirbt dafür, diese Entwicklung gesamthaft zu sehen und zu bewerten: „Das bedeutet mindestens 1.000 neue Bewohner, mit entsprechenden Konsequenzen wie zum Beispiel erhöhtem Trinkwasserbedarf/-verbrauch, mehr Kita-Plätzen, steigendem Verkehrsaufkommen.“ „Aber – hoffentlich – auch mehr Leben in Kronbergs Gassen, Geschäften und gastronomischen Betrieben“, ergänzt Dr. Jochen Eichhorn, der die KfB im Ausschuss für Kultur und Soziales vertritt. (mw)