König will Umwelt und Klima zur Chefsache machen

Christoph König Foto: privat

Der BM-Kandidat Christoph König (unabhängig) schreibt zu unserem letzten Themenblock vor der Bürgermeisterwahl, Stadtentwicklung, Umwelt (Klimaschutz) und Mobilität, Folgendes:

Verantwortungsvolle Stadtentwicklung

Mein Leitbild für die Stadtentwicklung Kronbergs ist einerseits der Erhalt des grünen Kronberger Stadtbildes, andererseits die gesellschaftlich-ökonomische Verantwortung. Das in den letzten Jahren mit breiter Öffentlichkeitsbeteiligung erarbeitete Stadtentwicklungskonzept gibt hierzu wichtige Impulse; diesen Prozess will ich fortsetzen.

Sparsamer und verantwortungsvoller Umgang mit Flächen ist wichtig. Ich möchte deshalb der Innenentwicklung den Vorzug vor einer Ausweitung des Siedlungsgebiets geben. Flächensparender Wohnungsbau, gerade auf den städtischen Flächen am Bahnhof und in Oberhöchstadt, ist nicht nur ökologisch, sondern auch sozial verträglicher. Dazu gehört auch eine Überarbeitung der Stellplatzsatzung.

Wohnungsbau ist Sozialpolitik

Der Bau städtischer Wohnungen hat für mich hohe Priorität. Denn auch Normalverdiener haben in Kronberg kaum noch eine Chance, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Und für Alleinerziehende mit Teilzeitjob ist die Situation fast aussichtslos. Auch die Kinder der „alten“ Kronberger Familien müssen oft ihre Heimatstadt verlassen, wenn sie eine Familie gründen oder einfach nur zuhause ausziehen wollen.

Deshalb muss die Stadt aktiv werden: Indem sie selbst (bzw. durch einen Eigenbetrieb) Wohnungen baut und vermietet, kann sie dem Preisanstieg etwas entgegensetzen und für Entlastung auf dem Wohnungsmarkt sorgen. Das geht nur auf Flächen im Eigentum der Stadt: Am Bahnhof („Baufeld V“) und auf dem ehemaligen Gelände der SG Oberhöchstadt („Altkönigblick“).

Umwelt und Klima zur Chefsache machen

Auch Kronberg muss sich dem Klimawandel stellen: Unsere Umwelt verändert sich, und Kronberg muss Antworten finden – z. B. auf die Frage, wie wir unseren Wald den veränderten Bedingungen anpassen können. Hier ist nachhaltiges, entschlossenes Handeln gefragt. Deshalb will ich Umwelt- und Klimapolitik zur Chefsache machen.

Kronberg muss auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt vorankommen. Das betrifft den Verkehr und die städtischen Gebäude, aber auch die energetische Sanierung privater Gebäude, die Anlage von Gründächern und Regenwasserspeichern und vieles mehr. In neu erschlossenen Baugebieten kann ein Trennkanalsystem die Nutzung des Regenwassers verbessern.

Förderprogramme von Land, Bund und EU müssen konsequent für die Stadt und die privaten Eigentümer und Bauherren genutzt werden. Ich will die Zuständigkeiten und Kompetenzen hierfür in der Stadtverwaltung an einer Stelle zusammenfassen.

Verkehrspolitik für Menschen, nicht für Autos

Kronberg braucht eine Verkehrspolitik, die nicht das Auto in den Mittelpunkt stellt, sondern den Menschen. Der Schlüssel zu einer echten Verkehrswende sind attraktive Angebote für umweltfreundliche Verkehrsmittel; dazu gehört das Fahrrad genauso wie ein flächendeckender und bedarfsgerechter, verlässlicher und moderner öffentlicher Personennahverkehr.

ÖPNV dient nicht nur dem Umweltschutz, er ist auch eine soziale Maßnahme: Kinder und Jugendliche, Berufspendler, Senioren, Gehbehinderte und Menschen ohne eigenes Fahrzeug sind oftmals auf „die Öffentlichen“ angewiesen, um am Leben in der Stadt teilnehmen zu können. Ein attraktives ÖPNV-Angebot kann außerdem Autofahrer zum Umsteigen motivieren; ein lückenhaftes oder unattraktives Angebot hingegen schreckt ab.

Ich will mich dafür einsetzen, dass der 15-Minuten-Takt auf der S4 wirklich kommt. Unsere Bahnhöfe müssen echte Verkehrsdrehscheiben werden mit einem modernen Busbahnhof, P+R-Plätzen, Carsharing, Fahrradstellplätzen, E-Bike-Ladestation, Mobilitätszentrale und weiterer Infrastruktur.

Ich will das Stadtbus-Angebot ausweiten. Zusätzliche Fahrten am Samstagnachmittag und am Sonntag – bisher stets am Kostenargument gescheitert – wären eine wichtige Verbesserung, gerade für die am Stadtrand gelegenen Senioreneinrichtungen.

Aber auch neue Angebote können den ÖPNV ergänzen – z. B. ein flexibler Rufbus, wie er z. B. im Kreis Offenbach bereits seit einiger Zeit erfolgreich fährt. So kann auch eine Verbindung nach Bad Soden ermöglicht werden.

Zum attraktiven Angebot gehört schließlich auch ein günstiger Preis. Deshalb will ich erreichen, dass Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre innerhalb Kronbergs kostenlos Bus fahren können – als attraktive Alternative zum „Taxi Mama“.



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