Leserbrief

Unsere Leserin Evemarie Mc Grath, Schreyerstraße, Kronberg, schreibt uns zur „wahrscheinlich unbeabsichtigten, aber überaus aufschlussreichen Zusammenlegung des Artikels über die Enea-Planung für das Bahnhofsumfeld mit dem Aufruf zu ,Mehr Sauberkeit‘ der CDU“ im Kronberger Boten vom 10. Juni, Seite 2, Folgendes:
Hier wird einerseits von geplanten Landschaftsumgestaltungen von bis zu 10 Millionen „angenommener Maximalkosten“ (Robert Siedler) berichtet, ohne dass geklärt worden ist, was die jährlichen Pflegemaßnahmen kosten würden oder wer diese Maßnahmen übernehmen wird. Andererseits wird in dem zweiten Artikel auf dieser Seite die Vermüllung und Verwahrlosung bestehender Grünflächen und Spielplätze beklagt und zu Gegenmaßnahmen aufgerufen. Wie kann es sein, dass horrende Ausgaben für nicht wirklich essenzielle Landschaftsumgestaltungen ernsthaft erwogen werden, während es offensichtlich an Geld und Personal mangelt, die bereits existierenden Freiflächen in Kronberg (und da gibt es viele und sehr schöne!) angemessen zu pflegen? Ist das wirklich nur ein Resultat verschiedener „Geldtöpfe“ im Haushalt, die ausgeschöpft werden müssen? Wo bleibt der korrigierende Blick auf das große Ganze? Wie viele Jahre könnte die Stadt mit 10 Millionen Euro Kronbergs existierende Grünflächen zur allgemeinen Zufriedenheit unterhalten und etwas öfter die Müllbehälter in Parks und auf Spielplätzen leeren?

Dass das Ganze dann noch mit „ein bisschen Zen“ (Firma Enzo Enea) und als „an die nächsten Generationen denkend“ (Firma Enzo Enea) verkauft wird, ist in meinen Augen eine Frechheit gegenüber den Bürgern der Stadt. Das Feigenblatt-Argument des Hinweises auf die nächste Generation, das derzeit sehr in Mode zu sein scheint und in vielerlei Kontexten ge- und missbraucht wird, ist insofern zutreffend, als es die Kronberger der nächsten Generation sein werden, die die finanzielle Hybris jetziger Entscheider ausbaden und die Pflege der noch extensiveren Kunstlandschaften in Kronbergs Mitte (von welchen Geldern auch immer) bezahlen müssen.



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