Leserbrief

Unser Leser Walter Ried, Höhenstraße, Kronberg, schreibt unter der Überschrift „Sieben Brüder: Warum keine Edelkastanien?“ Folgendes:
Im KB vom 13.1.2022 wird über die geplante Aufforstungsaktion „Sieben Brüder“ der 1. Kronberger Laienspielschar berichtet. Dieses Projekt, für dessen Realisierung gerade großherzige Spender und Spenderinnen gesucht werden, ist zweifelsohne begrüßenswert. Doch frage ich mich, warum müssen dafür gerade amerikanische Küstentannen ausgewählt werden, die bei uns wohl noch nie auf natürlichem Weg heimisch waren, zumindest nicht in der Nacheiszeit. Ich plädiere vielmehr für unsere gute, alte Edelkastanie, für die Kronberg wohlbekannt ist. Die alten, teilweise mehr als 200 Jahre alten Bäume sterben im „Buchholz“ und andernorts immer mehr ab – nicht zuletzt oft infolge mangelnder Pflege. Daher wäre die Pflanzung junger Edelkastanien, die übrigens das wärmer werdende Klima sehr gut vertragen, eine gute Sache. In spätestens 10 Jahren würden die sieben Edelkastanien im wahrsten Sinne des Wortes reiche Frucht abwerfen, die dann von Wandersleuten und Laienspielschar gesammelt sowie weiter verwertet werden könnten. Oder steht der rührige Verein nicht länger für die Heimatpflege und Bewahrung des hiesigen Brauchtums inklusive des Ortsdialekts? Apropos Sprache: Diese wird in meinen Augen schon mehr als genug durch teilweise unsinnige Anglizismen verhunzt. Jetzt scheint auch der Wald „dran“ zu sein. Zumindest die mittlerweile zur Plage gewordenen Waschbären werden in den sieben Küstentannen alte Bekannte aus Übersee wiederfinden.



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