Leserbrief

Unsere Leserin Christa Brand, Stiftstraße, Kronberg, schreibt zur Winkelbach-Offenlegung Folgendes:
Nachdem Herr Schrader sich die unglaubliche Mühe gemacht hat, den Verlauf des Winkelbachs nachzuvollziehen und Herr Ochs nochmals die unsinnige Verfolgung des Projekts Offenlegung im letzten KB kommentierte, las ich mit Verwunderung im selben KB, dass das Projekt mit der Absenkung des Schillerweihers bereits in Arbeit ist. Alle Ehre denen, die den Natur- und Umweltschutz vertreten – NUR, wo liegt das Problem hier? Im weitesten Sinne ist wohl die Klimaveränderung schuld, dass es diesen Bach kaum mehr gibt. Ich beobachte seit Jahren, dass die Bäche austrocknen, der Zufluss des Winkelbachs in den Bleichweiher ist so gering, dass im Sommer die Verbindung zum Schillerweiher sogar trocken ist. D. h., der Abfluss vom Schillerweiher, nicht mehr oder weniger, speist den Westerbach unterhalb der Rohröffnung hinter dem Bahnhof so minimal, dass dieser selbst unterhalb des Westerbachzentrums im Sommer sehr wenig Wasser führt. Andererseits, die Sommer meiner Jugend waren auch oft sehr trocken, die Bäche flossen trotzdem, gespeist durch Quellen des Taunus. Nur einmal erlebte ich, an einem Himmelfahrtstag Anfang der 50er-Jahre, einen solchen Starkregen, dass ein reißender Strom talabwärts den Großen Römerberg um einen ganzen Meter tief und breit aufriss, unter der Eckscheune hindurchfloss, bis er wohl im Rentbach landete.

Will man tatsächlich riskieren, bei den derzeit herrschenden Überflutungsmöglichkeiten, dass ein offengelegter Winkelbach Casal Forum, Tiefgarage des Hotels und Bahnhof unter Wasser setzt? Bürgermeister, Naturschützer UND Umweltbehörde sollten sich das Unglück des Ahrtales vor Augen führen, die Kosten vor- und nachher erwägen und nicht die bereits fertiggestellten (kostenaufwändigen) Projekte gefährden. Es wäre ein Irrsinn gleich einem Schildbürgerstreich.

Naturliebend und ökologisch wie ökonomisch bewusst bin ich dafür, diese Planung samt Vorbereitung sofort zu stoppen.



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