Leserbrief

Unser Leser Dipl.-Kfm. Jo Kausch, Frankfurter Straße, Kronberg, schreibt zur Kronberger Ordnungspolizei Folgendes: Kürzlich während der Einschränkungen der Corona-Pandemie trug sich in unserer „liebenswerten Stadt“ vor dem Ärztehaus Hainstraße 2 das Folgende zu: Ein kleiner Pkw, durch allseitige Aufschrift als solcher eines Krankenpflegedienstes leicht zu erkennen, transportierte eine ältere, gebrechliche Person zu besagtem Ärztehaus. Der Fahrer hielt vor dem Hauseingang zu den Arztpraxen mit den linken Rädern am Straßenrand und mit den rechten Rädern auf dem dort sehr breiten Bürgersteig, so dass von einer Behinderung von Fußgängern (wie auch mir selbst) absolut keine Rede sein konnte. Der Fahrer half der gehbehinderten Person aus dem Krankentransportfahrzeug und führte diese in das Ärztehaus hinauf in eine der dort gelegenen Arztpraxen, während ein städtischer „Ordnungspolizist“ herannahte und das Fahrzeug offenbar bereits aufs Korn genommen hatte. Ich selbst war dann für nur 2-3 Minuten am Kontoauszugsdrucker in die Frankfurter Volksbank gegangen. Während der Krankenpfleger und die ältere, gebrechliche Person im Hausinnern auf dem Weg zur Arztpraxis waren, hatte derweil der städtische Ordnungsangestellte unvermittelt einen Strafzettel flugs an den Scheibenwischer des Krankenfahrzeugs geheftet.

Als ich und auch einige andere Passanten dessen gewahr wurden, waren wir ob des Vorgehens und der Unverhältnismäßigkeit gegenüber dem hilfsbereiten Krankentransportfahrer einfach nur schockiert, zumal von Fällen von städtischer Bürgerferne und Fehlen von Augenmaß, Menschlichkeit, Rechtmäßigkeit und/oder Verhältnismäßigkeit immer häufiger zu hören ist und es sich nicht etwa nur um einen Einzelfall handelt! Wir Bürger brauchen und wollen KEINE (ja obendrein von uns bezahlten!) Bullen oder Schergen, die sich als Amtsgewalt von oben produzieren und die Bürger von oben zu disziplinieren und zu drangsalieren trachten, sondern bürgernahe, qualifizierte und verständige (zu Verständnis fähige, bereite und offene) Männer und Frauen als „Schutzleute“ für uns! Der Bürgermeister sollte dies verstehen, müsste er sich doch auch noch an die Polizeistation Kronberg erinnern können, mit wahrlichen „Schutzmännern“ wie seinerzeit die Herren Rogel (Leiter), Brondtke, Buch, Schönherr, Wieczorek etc., deren natürliche Autorität, Kompetenz und Bürgernähe damals von den Erwachsenen wie auch von uns Kindern geachtet und darüber hinaus geschätzt wurden!



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