Leserbrief

Unsere Leserin Ursula Mayer, Wilhelm-Bonn-Straße, Kronberg, schreibt uns Folgendes: Die Stadt Kronberg ist zweifellos einer der schönsten Taunusorte mit einer liebevoll und geschmackvoll gepflegten Altstadt und Burg, mit vielen historisch interessanten und ansehnlichen Villen des Historismus, mit ausgleichendem Grün dazwischen, sehr oft eine Augenweide! Gepflegt und versorgt werden Altstadt und Burg von Bürgervereinen vielfach engagierter Kronberger, z.B. von Altstadtverein oder Burgverein. Bewundernswert!

Wie aber konnte eine Stadtverwaltung genehmigen, dass ausgerechnet direkt angrenzend zum erholsamen Viktoriapark eine grüne Insel auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit 200 Jahre alten Bäumen zerstört wurde und ein architektonisch hässlicher „Bunker“ hingeprotzt wurde, der als Konzertsaal der Kronberg Academy dienen soll. Kronberg, ein Ort, an dem man so viel Freude an der Architektur der Vergangenheit haben kann, bekommt ein architektonisch höchst abschreckendes Gebiet mit wahnhaften Kosten, einem unansehnlichen Hotel und Beton-Brutalismus-Architektur-Gebäude dahinter! Das arme alte, jedoch erhaltenswerte Bahnhofgebäude wurde schnell verkauft, was wird wohl daraus werden? Ähnlich lieblos sind Berliner Platz, der vernachlässigte Schulgarten und die Gebäude Ecke Frankfurter Straße Hainstraße! Freilich erscheinen im Kronberger Boten immer wieder einmal Protestbriefe aufmerksamer, engagierter Kronberger, aber insgesamt nehmen die Bewohner der Stadt Kronberg die wenig bürgerfreundlichen Entscheidungen der Stadtverwaltung allzu gleichgültig hin. Man denke nur an das leidige Thema Philosophenweg-Sperrung: Die Vorsichtsmaßnahmen nach Covid-19 sollen bestimmt mit allerlei Tricks als Dauerlösung fortgesetzt werden! Lieber ein Disney-Land mit Autochaos an Feiertagen, ein Klotz-Elefantenhaus und arme afrikanische Tiere, die seinerzeit zum Amüsement und ohne Respekt vor Tieren von Herrn von Opel herangeschafft wurden. Wie wäre es, wenn die sicher sorgsamen und liebevollen Tierpfleger in bescheidenerem Maß unsere Kinder mit den heimischen Tierarten vertraut machten und sie zur Pflege und Erhaltung z.B der Insektenwelt (Schmetterlinge, Bienen etc.) hinführten?

Brauchen wir Elefantenhäuser, Nilpferde, Giraffen? Warum dürfen diese Tiere nicht in ihrem natürlichen Habitat leben, und wir helfen auf vernünftige Weise art- und ländergerecht? Und hier erhalten wir besser unsere Grüngürtel und unsere alten Spazierwege.

Und was tut eigentlich die Kronberger Stadtverwaltung mit ihrem „Wirtschaftsdezernenten“ gegen die schleichende Verödung der Friedrich-Ebert-Straße, außer einer vorbildlichen Buchhandlung geben viele für die Bürger notwendigen Geschäfte auf, gelegentlich kommen ein paar überflüssige Lädchen, die schnell wieder schließen.

Tja , da wird die Stadt Kronberg bald wieder die Grundsteuer erhöhen oder riesige Beträge für Straßensanierungen einsammeln, für sogenannte „Anliegerstraßen“, über die jeder Lkw, jeder SUV und überhaupt alle fahren. Irgendwo müssen die 500.000 Euro für den „Bunker“-Zuschuss ja herkommen. Die weiteren Kosten möchte man gar nicht mehr wissen, es ist gar zu leichtfertig geplant worden.Die Unterhaltskosten werden auch so heftig sein, dass sie von der Academy allein nicht getragen werden können. Kronberg hätte mit Sicherheit noch genügend verfügbares Gelände gehabt; ein angemessenerer, bescheidenerer und architektonisch geschmackvollerer Bau wären durchaus möglich gewesen.

Wann wird man begreifen, besonders nach Covid-19-Zeiten, dass die Vorstellungen des „Always More, Always Bigger“ vorbei sind und wir uns mehr der Umwelt-Schonung für die Zukunft unserer Kinder und Enkel widmen müssen! Aus Liebe zu Kronberg: mehr Umsicht bei allen Wahlen und Zusammensetzungen eines Stadtparlamentes und des Bürgermeisters!



X