Leserbrief

Unser Leser Magnus zu Wied, Minnholzweg, Kronberg, schreibt uns unter der Überschrift „Grünes Kronberg?“ Folgendes:

Die von der Stadt Kronberg wohl genehmigte Fällung eines komplett gesunden 250-jährigen Redwood Baumes in der Westerbachstraße in Kronberg am 29. Dezember 2020 ist der letzte Punkt in einer langen Reihe mir unverständlicher Umweltentscheidungen, die Kronberg entgegen aller Lippenbekenntnisse von einer grünen Lunge langsam in Richtung einer regulären Frankfurter Vorstadt entwickeln.

Seit unserem Zuzug nach Kronberg im Jahr 2014 hat sich gerade der einst so naturnahe Süden von Kronberg durch zahlreiche Baumaßnahmen und Bodenversiegelungen wie Schillergärten, Bahnhofsareal, Casals Forum etc. ohne jegliche Ausgleichsmaßnahmen sehr zum Nachteil für die Bewohner verändert, alles mit dem immergleichen Argument der Gewerbesicherung und des bezahlbaren Wohnraums, der faktisch nicht entsteht. Und damit nicht genug: Weitere Verdrängungsmaßnahmen zum Nachteil der Natur am grünen Weg, am Sodener Stock oder beim Accenture Campus werden diskutiert oder befinden sich in Planung. Aber auch im Norden und im direkten Umfeld von Kronberg gibt es zahlreiche Beispiele schlechter umweltpolitischer Entscheidungen der Stadtverantwortlichen.

Es ist wirklich an der Zeit, den Magistrat an seine grüne Verantwortung zu erinnern, anstatt ständig neue Baustellen zu öffnen, ohne alte zu schließen oder zumindest (Natur-) Konzepte für einen Ausgleich zu entwickeln. Hieran wird sich der neue Bürgermeister König messen lassen müssen, wenn er und die ihn unterstützenden Parteien gestärkt aus der Kommunalwahl im März hervorgehen wollen.

Denn Kronberg muss für mögliche neue sowie auch für alteingesessene Bewohner attraktiv sein und bleiben. Dazu muss man kein grüner Ideologe sein.



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