Leserbrief

Unser Leser Yannick Zimmermann, Philosophenweg, Kronberg, schreibt uns zum Offenen Brief von Hanspeter Borsch an den Magistrat der Stadt Kronberg bezüglich des Ausbaus und der Offenhaltung des Philosophenwegs für Radfahrer Folgendes:

Herr Borsch schreibt, dass diese Offenhaltung und der Ausbau des Philosophenwegs für Radfahrer „die Lebensqualität aller erhöhen würde“. Als Anlieger des Philosophenwegs kann ich darüber nur den Kopf schütteln, denn genau das Gegenteil wäre der Fall. Früher, in unserer Kindheit, haben wir immer auch auf der Straße spielen können und fühlten uns dabei stets sicher. Damit ist es leider schon lange vorbei. Heutzutage sieht man keine Kinder mehr auf diesem schönen Weg spielen. Warum? Weil das erste, was man Kindern sagen muss, wenn sie doch mal den Wunsch äußern, auf dem engen Weg ohne Bürgersteig spielen zu wollen, ist: „Nehmt euch in Acht vor (rasenden) Radfahrern!“ Dieses Übel ist über die Jahre schlimmer geworden, und inzwischen lassen wir die Kinder aus genau diesem Grund gar nicht mehr auf der Straße spielen. Der abschüssige Berg, nicht nur in der Kurve des Philosophenwegs gegenüber Hausnummer Nr. 9, verführt (oftmals sogar noch elektrounterstützte) Radfahrer regelrecht dazu, am Ende des Weges noch einmal richtig Gas zu geben, ohne Rücksicht auf Passanten, Fußgänger oder Kinder. Natürlich nicht alle, aber leider hinreichend viele. Und genau diesen Weg möchte Herr Borsch nun völlig ohne Not für Radfahrer „weiter ausbauen“ und „besser beleuchten“, um so offensichtlich einen schönen „Radrennweg“ zum Nachteil der Lebensqualität aller Anlieger, Fußgänger und Kinder zu schaffen!? Denkt der Verfasser dieser Zeilen vielleicht auch mal an die vielen Kinder, die im Opel-Zoo fröhlich rechts und links zwischen den Tiergehegen hin- und herspringen und dann rücksichtslos schnell fahrenden Radfahrern ausweichen müssten? Unfälle und Verletzungen wären vorprogrammiert. Auch unser Kind wurde mal im Alter von zwei Jahren um ein Haar von einem viel zu schnell fahrenden Radfahrer angefahren beziehungsweise fast überfahren. Noch eh man sich versah, war dieser über alle Berge. So ein Ereignis vergisst man wirklich niemals. Herr Borsch kann die hiesige Situation offensichtlich nicht beurteilen, da er kein Anlieger des Philosophenwegs ist.

Und „ohne Not“ meine ich deshalb, weil es einen gut ausgebauten Radweg entlang der B455 gibt. Auch die Königsteiner Straße lässt sich zu einem guten Teil durch die Nutzung des parallel verlaufenden Hardtbergweges sicher und gut umfahren. Insofern kann ich den Magistrat der Stadt Kronberg nur inständig darum bitten, diesen offenen Brief ganz schnell ad acta zu legen.



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