Leserbrief

Unser Leser Johannes Tschirner, Merianstraße, Kronberg, schreibt zum Thema „umweltgerechte Stadtentwicklung“ Folgendes: In den letzten Jahren sind in Kronberg immer mehr grüne Flecken verschwunden. Stattdessen hat man die Stadt aus meiner Sicht durch monströse Architektur verunstaltet. Beispielhaft sollen hier nur der Burgberg, der Frankfurter Hof, der Berliner Platz, der Bahnhofsbereich und die Ecke Merianstraße/Kreuzenäckerweg erwähnt werden. Nun soll es mit dem Grünen Weg und dem Victoriapark weitergehen. In der Idylle am Grünen Weg soll eine Flüchtlingsunterkunft, die meines Erachtens niemand braucht, entstehen, und der Victoriapark soll von der Bahnhofsseite in Zukunft durch Treppen begehbar sein. Außerdem droht dem Park eine weitere Umgestaltung, deren Ausmaß noch gar nicht bekannt ist. Älteren Menschen mit Rollator sowie Frauen mit Kinderwagen wird der Zugang zum Park nach meinem Kenntnisstand nach dem Bau der Treppe von der Unterseite aus dann versperrt sein.

Doch das interessiert unsere Stadtplaner nicht, Hauptsache, die nächste Betonierungswelle rollt an. Grüne und SPD kündigen weitere Verdichtungen an und rühmen sich damit. Wie in Hamburg würden sie wohl auch in Kronberg am liebsten den Bau von Einfamilienhäusern zugunsten vieler großer Mietskasernen verbieten. FDP und UBG präsentieren sich zwar öffentlich als Bewahrer der Grünflächen, haben aber in Wirklichkeit ganz Anderes im Sinn. So haben sie doch im Bündnis mit SPD und Grünen mit aller Gewalt den Bau der Flüchtlingsunterkunft am Grünen Weg und damit einer weiteren Ausdehnung der bebauten Flächen zulasten der Natur den Weg bereitet. Wie verlogen ist das denn? Nachdem die Baugenehmigung erloschen ist, treibt man die Bauarbeiten meines Erachtens entgegen Recht und Gesetz weiter voran und riskiert wegen drohender Klagen gegen die Stadt eine enorme Verschwendung von Steuergeldern. Warum soll hier eine Flüchtlingsunterkunft gebaut werden, die niemand braucht? Warum soll dafür erneut in die Natur eingegriffen werden? Stehen hier wieder persönliche Interessen dahinter? Eine umweltgerechte Stadtentwicklung sieht anders aus.

Dass sich ausgerechnet die FDP in den letzten Monaten immer wieder mit großer Inszenierung öffentlich als Fürsprecherin einer behutsamen Bebauung darstellt, sich in Wirklichkeit aber ganz anders verhält und auch in den Baugebieten Altkönigblick und Baufeld V eine viel dichtere Bebauung als ursprünglich vorgesehen befürwortet, ist eine Schande und wirkt nicht besonders vertrauenswürdig. Wenn das Bündnis aus SPD, FDP, Grünen und UBG nach der nächsten Wahl wieder die Mehrheit stellt, droht unser schönes Kronberg meiner Meinung nach immer weiter zubetoniert zu werden und damit an Lebensqualität zu verlieren.



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