Lichtverschmutzung: FDP und Grüne wollen Dark-Sky-Community

Kronberg. – Mit der Abkürzung DSC dürfte kaum jemand etwas anfangen können – sie steht für „Dark-Sky-Community“- und das wiederum ist eine Stadt, in der es nachts möglichst dunkel bleibt, in der es möglichst keine „Lichtverschmutzung“ gibt.

Auf Initiative der Freien Demokraten regen die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und FDP im Kronberger Stadtparlament nun in einem gemeinsamen Antrag an, „eine Licht- beziehungsweise Beleuchtungs-Satzung für Kronberg“ zu entwickeln und zur Abstimmung zu stellen.

Was eine solche Satzung regeln sollte, könnte sich an den Bestimmungen der Stadt Fulda orientieren – Fulda ist bereits eine DSC, eine Dark-Sky-Community. Dort hat man auf die wissenschaftliche Erkenntnis reagiert, dass zu viel Licht in der Nacht negative Auswirkungen auf Natur- und Artenschutz hat.

Holger Grupe, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender, erläutert zu den Hintergründen seiner Initiative: „Zu viel Licht – vor allem wenn es falsch gerichtet ist oder ungünstige Lichtfarben aufweist – beeinträchtigt das Leben vieler nachtaktiver Arten, insbesondere Insekten, stört Pflanzen und beeinträchtigt den Schlaf von Menschen und damit ihre Gesundheit.“

In der Begründung des Gemeinschaftsantrages von Bündnis 90/Die Grünen und FDP heißt es: „Um Lichtverschmutzung zu vermeiden, muss künstliches Licht standort- und bedarfsgerecht eingesetzt werden. Lichtreduzierung leistet zudem einen wertvollen Beitrag zur Energie- und C02-Einsparung und wird so zu einem Faktor für den Klimaschutz.“

Die für Fulda erarbeiteten Regelungen könnten beispielgebend sein für Kronberg, trotz oder wegen der geografischen Lage. Dazu der Grünen-Stadtverordnete Dr. Rolf Appuhn: „Gerade weil wir in unmittelbarer Nachbarschaft zum permanent leuchtenden Frankfurt liegen, könnten wir ein Zeichen setzen, dass in jeder Region etwas gegen Lichtverschmutzung getan werden kann und getan werden muss.“ Und auf die Frage, ob das dann auch das Aus bedeute für die gelegentliche nächtliche Bestrahlung der Burg als Wahrzeichen der Stadt, verweist Appuhn auf die Bestimmung in Fulda: „Gestalterisches Licht“ trage durchaus zum nächtlichen Erscheinungsbild der Stadt bei und könne auch künftig die Burg dann und wann zum Leuchten bringen. Beide Parteien machen klar, dass eine bedarfsgerechte Beleuchtung zudem nicht zu Lasten der öffentlichen Sicherheit geht. (mw)



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