Literarischer Nachmittag mit dem AKS-Vorlesewettbewerb

Deutschlehrerin Sonja Schäfer (rechts) erläutert den Anwesenden in der Stadtbücherei die Regeln des AKS-Vorlesewettbewerbs. Foto: privat

Kronberg (kb) – Auf diesen Tag haben die Sechstklässler hingefiebert: Am Donnerstag, den 12. Dezember, hat die Altkönigschule ihren Vertreter für den Regionalentscheid gesucht und gefunden: Er heißt Seth Habig und geht in die 6Gd. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg bei der kommenden Herausforderung! Wenn er sich im Frühjahr 2020 ähnlich gut schlägt, erwarten ihn der Landesentscheid im Mai sowie das Bundesfinale im Juni. Den zweiten Platz belegten Emilia aus der 6Gc mit ihrem Wahltext „Feo und die Wölfe“ sowie Felisa aus der 6Gf mit einem Auszug aus dem Roman „Der Weltenexpress“. Sowohl für die jungen Wettbewerbsteilnehmer als auch ihre Begleiter/innen aus dem Familienkreis und Klassenverband wird dieser Nachmittag unvergesslich bleiben.

Gerade dafür sorgen seit beinahe zehn Jahren die Damen der Stadtbücherei in Kronberg, denen ein besonderes Dankeschön für ihre Hingabe gilt: Die Equipe um die Leiterin Daniela Barbu hatte nicht nur einen von Büchern umrahmten Zuschauerraum hergerichtet, sondern auch in der Jury mitgewirkt. Dem Büchereiteam gehe es dabei nach eigener Auskunft darum, einen Veranstaltungsort zu stellen, der nicht in der Schule, den Kindern aber auch nicht fremd sei. Ferner wolle man den Kontakt mit der Schule und deren Schülern halten, von denen viele von klein an regelmäßig „Lesedurst“ verspürten. Außerdem ergebe sich dadurch die Chance, noch mehr Kinder, gerade am Beginn der Pubertät, fürs Lesen zu begeistern.

Kurz nach 14 Uhr begrüßte Deutschlehrerin Sonja Schäfer, seitens der Altkönigschule zusammen mit ihrer Kollegin Lisa Heinrichs verantwortlich für die Ausrichtung, die etwa drei Dutzend Gäste, die neun Klassensieger (drei Schüler/innen aus den Förderstufenklassen, sechs aus den gymnasialen Eingangsklassen, und natürlich die Vorjahres-Zweitplatzierte Anna Janson aus der 7Ge, die zusammen mit einer weiteren Deutschlehrerin sowie einer Vertreterin der Bücherei der Altkönigschule und dem FSJ-ler der Stadtbücherei ebenso Jurymitglieder sind. Die anwesenden Kinder der 6Gd hatten selbstgebastelte Fahnen mitgebracht, die sie schwenkten, sobald ihr Vertreter zum Lesen anhob; ob das wohl den Ausschlag für Seth gegeben hat? Wohl kaum, denn die Bewertungsrichtlinien der Stiftung „Buchkultur und Leseförderung“ des Börsenvereins des deutschen Buchhandels belohnen diejenigen, die gut vorbereitet sind, da auch die Auswahl sowie Präsentation der mitgebrachten Textstellen in die Gesamtwertung mit eingehen. Höchstens drei Minuten dürfe die Lektüre der Textpassage aus dem Lieblingsbuch sein, erklärt Schäfer; Seth Habig nutzte diese Gelegenheit, scherzte mit dem Publikum, erzählte, dass sein Skelett-Detektiv Skulduggery Pleasant, Held der gleichnamigen Jugendbuchreihe des irischen Schriftstellers Derek Landy, gegen böse Omis und andere Schlitzohren zu kämpfen habe, die mit fiesen Lehrern unter einer Decke steckten. Allgemeines Gelächter. So gewinnt man sein Auditorium und kämpft erfolgreich gegen das eigene Lampenfieber an. Nach der ersten Runde, der Vorstellung und Lesung des mitgebrachten Textes, gab es bereits ein paar Favoriten. Die Vorleseköniginnen und -könige in spe saßen hinter drei runden sowie einem eckigen Tisch und ihrem Glas Wasser, harrten der unbekannten Textpassagen der zweiten und entscheidenden Runde. Die erste Vorleserin bekam ein Jugendbuch in die Hand gedrückt: Es ist Trenton L. Stewarts Abenteuerroman „Secret Keepers – Zeit der Späher“. Die Kinder mussten eine ihnen unbekannte Stelle aus dem ersten Teil mit dem Titel „Die tickende Uhr“ vorlesen. Nun zeigte sich, wer nicht nur auf seinen eigenen bekannten Text gut vorbereitet war. Die Jury zog sich im Anschluss zurück und besprach die Leistungen mit dem bekannten Ergebnis. Bleibt noch die Frage: Warum ein Autor amerikanischer Jugendbücher? Kein Wunder, Schäfer ist auch Englischlehrerin.



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