Magistrat empfiehlt Bürgerbüro und Tourist-Info vereint am Berliner Platz

Kronberg. – Der bevorstehende Umzug von Diller Elektro vom Berliner Platz in die Hainstraße eröffnet der Stadt Chancen zur Synergiegewinnung in zentraler Innenstadtlage. Diese will die Stadt ausschöpfen und hat eine Konzeption zur Zusammenführung von Bürgerbüro und Stadtmarketingbüro bei gleichzeitiger Realisierung einer Tourist-Info erarbeitet. Der Magistrat hat die Konzeption eingehend beraten und geprüft und sich in seiner Sitzung am 25. April für die Umsetzung ausgesprochen. Eine entsprechende Beschlussvorlage wird in der kommenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am Dienstag, 24. Mai, auf der Tagesordnung stehen.

„Durch den Umzug der Firma Diller Elektro wird die 153 Quadratmeter umfassende Fläche am Berliner Platz, unmittelbar neben dem Bürgerbüro der Stadt gelegen, in Kürze verfügbar“, informiert der städtische Pressesprecher Andreas Bloching. Die Stadt möchte die Gelegenheit ergreifen, die freiwerdende Fläche selbst anzumieten, um sie für eigene Zwecke zu nutzen. „Wir haben hier die einmalige Chance, zwei zentrale Anlaufstellen, Bürgerbüro und Stadtmarketing, zusammenzulegen und zugleich eine Tourist-Information in bester Lage zu realisieren“, begründet Kronbergs Bürgermeister Christoph König. Derzeit befindet sich das im Aufbau befindliche Stadtmarketing im städtischen Gebäude Hainstraße 5. Dort jedoch lässt sich keine zeitgemäße Tourist-Info integrieren. „Außerdem können diese Räume auch sehr gut anderweitig genutzt oder vermietet werden“, betont König. Die Stadt hat in den vergangenen Wochen Verhandlungen mit dem Eigentümer der Liegenschaft am Berliner Platz geführt, der auch Vermieter der Bürgerbüro-Flächen ist.

Mit der Anmietung und Nutzung der Flächen, angrenzend an das Bürgerbüro, ließen sich zwei wesentliche Aspekte der Entwicklung der Innenstadt verwirklichen: Zum einen werde mit der Einrichtung einer Tourist-Information ein für die Weiterentwicklung des Stadtmarketings entscheidender Punkt umgesetzt. Zum anderen sichere die Anmietung den Betrieb des Bürgerbüros – an dieser prominenten Stelle – auch für die kommenden Jahre. Dabei könnten folgende Vorteile generiert werden, informiert die Stadt:

• Schaffung eines größeren Wartebereichs für das Bürgerbüro

• Einrichtung eines „Express-Schalters“ für das Bürgerbüro am Empfangstresen

• Gemeinsame Nutzung des Empfangstresens durch Bürgerbüro und Tourist-Info (hierdurch auch Schaffung von personellen und räumlichen Synergien)

• Einrichtung eines barrierefreien zugänglichen Büros für Sprechstunden „aller Art“ (u.a. Ortsgericht, Schiedsamt, „Schutzmann vor Ort“, Seniorenbeauftragte/r, Behindertenbeauftragte/r) mit Wartebereich und notwendiger technischer Infrastruktur

• Bereitstellung einer (behindertengerechten) Toilette für die Öffentlichkeit

• Schaffung einer neuen kleinen Veranstaltungsfläche durch gemeinsame Nutzung des Warte- und Informationsbereichs des Bürgerbüros wie der Tourist-Info

• Zusätzliche Belebung des Berliner Platzes (insbesondere an den Wochenenden)

Durch die Verbindung der beiden Räume könne für beide Einrichtungen ein gemeinsamer Eingangsbereich mit zentralem Empfangstresen entstehen. Dieser Tresen soll zum einen als Auskunfts- und Express-Schalter des Bürgerbüros genutzt werden (bspw. Abholen von Pässen, Ausgabe von Infomaterial), zum anderen als Counter der Tourist-Information.

In publikumsschwachen Zeiten könne eine Person beide Funktionen bedienen, in stark frequentierten Zeiten erfolge eine Doppelbesetzung, wobei es die räumliche Verbindung mit den Büroflächen des Stadtmarketings ermögliche, die Tourist-Information ohne zusätzliches Personal zu bedienen. Zudem entstehe ein vom Bürgerbüro und von der Tourist-Information gemeinsam genutzter Wartebereich, in dem Infomaterial, Selbstbedienungsterminal (Touch Screen) und weitere Angebote des Stadtmarketing (u.a. Literatur, Merchandising-Artikel) präsentiert werden könnten.

„Eine räumliche Erweiterung des Bürgerbüros ist dringend geboten. Veränderte Arbeitsabläufe, auch aufgrund der zunehmenden Digitalisierung, aber auch neue Prozesse aufgrund der Folgen der Coronapandemie, benötigen mehr Platz. Insbesondere ist mehr Platz für wartende Besucher notwendig, um Warteschlangen vor der Tür des Bürgerbüros zu vermeiden. Auch die Einrichtung eines so genannten Express-Schalters vereinfacht und beschleunigt die Arbeitsabläufe und erhöht damit die Servicequalität. Beides ist auf der derzeitigen Fläche aber nicht umzusetzen“, erläutert der Bürgermeister.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte am 17. September 2020 das Integrierte Stadtmarketing-Konzept beschlossen und dabei unter anderem das strategische Ziel „Positionierung der Stadt Kronberg im Taunus als attraktiven Wirtschafts-, Tourismus- und Kultur-Standort“ bestimmt. Die Einrichtung einer Tourist-Information als zentrale „Drehscheibe“ mit der Bündelung der touristischen Kompetenz sei, wie König weiter ausführt, eine „logische und notwendige Folgerung aus dieser Aufgabenstellung des Stadtmarketings“. Die Tourist-Information sei zukünftig „der“ touristische Hotspot für Reiseveranstalter, für interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Touristen zur Informationsgewinnung vor Ort. „Ferner können die in der Entwicklung befindlichen neuen touristischen „Produkte“ der Stadt hier angeboten werden, beispielsweise die Buchung von Paketen für Tages- oder Wochenendtouristen, Hotelangebote, geführte Wanderungen oder Geocaching“, ergänzt Matthias Greilach, Leiter des Kronberger Stadtmarketings.

Durch die räumliche Konzentration von Bürgerbüro, Stadtmarketing und Tourist-Information sollen idealtypisch alle relevanten Prozesse zur Informationsgewinnung und -weitergabe, der Planung und Umsetzung touristisch und veranstaltungsrelevanter Maßnahmen und Projekte an einem zentralen Ort zusammenlaufen. Die zukünftige Tourist-Information stelle die Visitenkarte der Stadt nach außen dar, sie sei zentraler Dienstleister für alle anstehenden Veranstaltungen, für Kongresse und Events in optimaler Lage am Berliner Platz und in direkter Nachbarschaft zur Stadthalle. „Sie ist damit nicht nur für Besucherinnen und Besucher unserer Stadt, sondern auch für Kronberger Vereine und Organisationen ein wichtiger Partner.“

Auch die Vermarktung und ggf. direkte Buchung von Räumlichkeiten der Stadthalle, etwa für Firmenveranstaltungen, Vereine oder Hochzeiten würde wesentlich verbessert. Darüber hinaus könnten touristisch relevante Leistungen und Angebote wie etwa Stadtführungen, der Verleih von E-Bikes und der direkte Verkauf von Eintrittskarten sowie touristischen Packages „am zentralsten Platz in der Kronberger Innenstadt“ bereitgestellt werden. Durch die Öffnung der Tourist-Information auch am Wochenende werde ein wichtiger Aspekt touristischer Infrastruktur neu und professionell aufgelegt. Die äußerliche Erkennung werde über das international gültige „i“-Symbol sichergestellt und ermögliche die Wiedererkennung als erste touristische Anlaufstelle. „Insgesamt ist von der Etablierung einer Tourist-Info am Berliner Platz mit Öffnungszeiten an den Wochenenden auch eine Belebung des gesamten Areals zu erwarten. „Die Konditionen für die Anmietung der zusätzlichen Fläche entsprechen denen der bisherigen Mietfläche“, berichtet König. Der Vermieter übernehme einen wesentlichen Teil des erforderlichen Umbaus. „Erteilt auch das Stadtparlament seine Zustimmung, kann die Umsetzung noch in 2022 erfolgen“, gibt er mit auf den Weg. (mw)



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