Matthias Greilach will dem Stadtmarketing ein Gesicht geben

Der 52-jährige Matthias Greilach freut sich auf das „spannende Paket“. Foto: Puck

Kronberg (pu) – Nachdem die Vertragsunterzeichnung in trockenen Tüchern ist, hat die Stadt Kronberg im Taunus der Öffentlichkeit im Rahmen einer Pressekonferenz in der auch liebevoll Kronbergs „Gudd Stubb“ genannten Stadthalle den künftigen Leiter der neu geschaffenen Stabsstelle Stadtmarketing vorgestellt. Es handelt sich um den in Homburg/Saar geborenen Matthias Greilach, dessen Arbeitsverhältnis am 1. September beginnt.

Nach den Worten von Bürgermeister Christoph König (SPD) setzte sich der 52-Jährige in einem umfassenden Bewerberverfahren gegen 70 Mitbewerberinnen und Mitbewerbern durch, punktete dabei durch eine eindrucksvolle Vita bezüglich Städten, Regionen oder Marken. „Wir freuen uns, dass wir einen ausgewiesenen Fachmann für die wichtige Leitungsfunktion unseres Stadtmarketings gewinnen konnten. Seine zentrale Aufgabe ist es, das neue Integrierte Stadtmarketing aufzubauen und mit Leben zu füllen. Grundlage ist die bereits erarbeitete Stadtmarketing-Konzeption“, erläuterte der Rathauschef die Rahmenbedingungen. Der Abteilungsleiter Verwaltungssteuerung, Jochen Schmitt-Laux, sprach von einem Mann aus „der 1. Liga.“

Vita

Nach einem Geografiestudium Schwerpunkt Tourismus, Freizeit, Umwelt an der Universität Trier und dem Start seiner Karriere als Vertriebsleiter der Tourismus & Congress GmbH in Bonn sammelte Matthias Greilach weitere Erfahrung als Vertriebs- und Projektleiter für namhafte Unternehmen, darunter als Head of Marketing, PR & Sales für SMI Hyundai samt Zuständigkeit für das World Conference Center Bonn. Es ging weiter mit Consultant-Tätigkeiten für die Bereiche Tourismus und Kongressmarketing sowie der Geschäftsführung der Ahr Rhein Eifel Tourismus & Services GmbH, bis er 2011 in den Schwarzwald wechselte, wo er als Gründungsgeschäftsführer der Renchtal Tourismus GmbH deren Leitung übernahm.

In den folgenden sechs Jahren baute er das gesamte Destinationsmarketing der Region Renchtal auf. Nach einer Consultant-Tätigkeit im Bereich touristische Nahentwicklung für eine Region in Hessen war Matthias Greilach zuletzt bis Sommer 2020 Geschäftsführer von Damüls Faschina Tourismus Vorarlberg in Österreich.

Neues Kapitel

Nunmehr schlägt der Ehemann und Vater von zwei Söhnen gleich in doppelter Hinsicht in Kronberg im Taunus ein neues Kapitel auf. Zu einem hat er zum Bundesland Hessen privat besondere Beziehungen, wie er strahlend verriet. Seine Ehefrau stamme aus Gießen. „Die Ausschreibung der Stelle kam genau zum richtigen Zeitpunkt, da ich ohnehin den Umzug mit meiner Familie nach Hessen vorgesehen hatte, um näher an engen Verwandten zu sein“, so Greilach. Plan sei ein baldiger Umzug in die Burgstadt. Zum anderen sprach er von einem beruflich „spannenden Paket“, einer Herausforderung, die ihn reize.

Nach außen sichtbarer

„Es ist an der Zeit, die hinter den Kulissen entstandene Konzeption auszurollen, der Kampagne ein Gesicht zu geben und Kronberg als Stadt und das, was sie ausmacht, nach außen sichtbarer zu machen, um eine Wertschöpfung zu erreichen!“ Ganz oben auf der Agenda steht dabei, wie mehrfach berichtet, in enger Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Medien und Wirtschaftsförderung, die Verzahnung von Tourismus, Gastronomie/Hotellerie, Einzelhandel und kulturellen Veranstaltungen.

Sowohl Rathauschef König als auch Schmitt-Laux unterstrichen in diesem Zusammenhang, bekanntlich fange man „mitnichten bei null an“. Vielmehr habe vor allem die Wirtschaftsförderung im Rahmen ihrer machbaren Kapazitäten Vorarbeit geleistet. In Ergänzung dessen rief Wirtschaftsförderer Andreas Bloching in Erinnerung, Marketingexperte Dr. Karl Eggers, der von Ende Februar 2019 bis Sommer 2020 mit der Erstellung der Integrierten Stadtmarketing-Konzeption (ISM) beauftragt worden war, habe deutlich gemacht, dass bisher schon in vielen Verwaltungsfachbereichen für das Stadtmarketing gearbeitet wird.

Schlüssel: Mehr Professionalität

Die Verwaltung, die Gastronomen, Einzelhändler, Bund der Selbstständigen und die Vereine will Matthias Greilach künftig „ins Boot holen, um in dieselbe Richtung zu rudern.“ Dies aufgreifend, zeichnete Bürgermeister König ein ebenso anschauliches Bild: „Wir müssen alle Fäden zusammenbinden und eine Spange darüber setzen. Es ist nicht der Plan, alte Zöpfe abzuschneiden, sondern produktiv zusammenzuarbeiten. Wir wissen, es wird viel Kommunikation und Vertrauen benötigen, um alle mitzunehmen, die tagtäglich ihr Herzblut in ihre Projekte hineinfließen lassen, zu überzeugen, dass das gemeinsame Stadtmarketing eine Hilfestellung sein soll, unsere Produkte besser zu machen, Mehr Professionalität ist der Schlüssel zum Erfolg!“

Erste Schritte

Was er als Erstes in Kronberg angehen will, wenn er seine neue Aufgabe im September beginnen wird? Matthias Greilach: „Natürlich ist es in den ersten Wochen und Monaten besonders wichtig, die Stadt und ihre Menschen sowie die vielen örtlichen Vereine, Institutionen und Initiativen kennenzulernen.“ Priorität habe außerdem die Planung und Schaffung eines modernen Internetauftritts für das Stadtmarketing als „Visitenkarte nach draußen“.

Die Gründe liegen laut dem Marketingexperten auf der Hand. Ganz gleich, ob Tagestourismus oder Hochzeitswillige, um nur zwei Beispiele zu nennen, bisher ist Kronberg in den Suchmaschinen im Internet noch zu wenig präsent. Bespielen wolle man alle zur Verfügung stehenden Kanäle. Das Potenzial vor den Toren Frankfurts sei jedenfalls mit der Burg, dem Schlosshotel, dem entstehenden Casals Forum und dem Blumenstrauß der kulturellen Vielfalt, um nur einige Eckpunkte zu nennen, „enorm groß!“

In dieser Liga können wir mitspielen

Bürgermeister König hatte weitere Beispiele parat. „Von den rund 400 Trauungen, die die Standesämter Kronberg und Königstein zusammen im Jahr durchführen, sind mehr als 250 Trauwillige von außerhalb. Das heißt, wenn wir es richtig machen in dieser aus der Pandemie herausführenden Zeit, dann finden diese Interessierten künftig auf einen Klick neben den Hochzeitslocations noch eine Übersicht zu Übernachtungsmöglichkeiten, Catering, Friseur oder Fotograf.“ Ähnliches gelte für die Vermarktung der Stadthalle. „Es gibt erhöhte Nachfragen nach Veranstaltungen zwischen 200 und 500 Personen und in dieser Liga können wir durchaus mitspielen!“



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