Moderate Öffnung der Altkönigschule nach den Osterferien

Kronberg (kb) – „Ab Montag, dem 20. April ist die Unterrichtszeit wieder gestartet, aber auch nach den Ferien werden wir leider nicht zum gewohnten Unterrichten zurückkehren können“, resümiert Schulleiter Martin Peppler die Situation an der AKS gut vier Wochen nach dem Shut-Down.

Der Situation geschuldet, wird die Schule zunächst die bisher praktizierte Form des Home-Schooling beibehalten, die sich bewährt hat: Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I erhalten Arbeitsaufträge, die von ihren Klassenlehrern gesammelt, über die Klassenelternbeiräte weitergeleitet und zu Hause bearbeitet werden. Für einen Teil der Oberstufenschüler gilt Ähnliches: Sie werden direkt von ihren Fachlehrern mit Aufgaben versorgt. In der Zwischenzeit ist es der Schule jedoch gelungen, eine weitere Möglichkeit der Beschulung auszubauen. Auf Basis der bestehenden Lernplattform „moodle“ können nun Lehrer und ihre Schüler Videokonferenzen abhalten, wobei nicht die gesamte Klasse/der gesamte Kurs zusammen konferieren soll, sondern jeweils eine Gruppe bis zu 12 Personen. Aus datenschutzrechtlichen Gründen hat die Altkönigschule hierfür einen eigenen Server angemietet, über den sie eine Videoplattform laufen lassen wird. Dieses für beide Seiten absolut freiwillige Angebot dürfte insbesondere für Klassenlehrer sowie Tutoren interessant sein, um direkteren Kontakt zu ihren Schülern aufzunehmen, aber auch Sprachlehrer hätten so die Chance, Unterricht per Videokonferenz anzubieten. Auch das „Rathaus“ der Altkönigschule, ihre Schulsozialarbeiter, wird auf diesem Wege den Jugendlichen sein Beratungsangebot zur Verfügung stellen.

All dies sind im Sinne des Digitalpakts bestimmt hilfreiche Neuerungen. Doch wie kann die adäquate Vorbereitung derjenigen erfolgen, die noch in diesem Schuljahr Abschlussprüfungen inklusive dem mündlichen Abitur zu absolvieren haben oder sich im kommenden Schuljahr dem Landesabitur stellen werden ?

„Unser Hauptaugenmerk wird in den nächsten Wochen daher auf den H/R-Abschluss- und Abiturprüfungen liegen“, beruhigt Schulleiter Peppler Schüler wie Eltern. Die Planung sehe vor, ab dem 27. April die H/R-Abschlussklassen (erst einmal) nur in den Hauptfächern zu unterrichten. Die Prüfungen würden derweil nach hinten in die letzte Maiwoche verschoben, sodass die Schüler noch genügend Zeit zum Üben hätten. In der Q4-Phase (12. Klasse) werde es keinen Unterricht mehr geben. Die Pennäler kämen nur noch zu den anstehenden mündlichen Prüfungen in die Schule. „Eine weitere schwerwiegende Konsequenz aus dem Umstand, dass die Abiturienten nicht mehr in die Schule kommen sollen, ist, dass die Prüfungsvorbereitung nicht vor Ort stattfinden darf, sondern nur per Mail oder Videokonferenz“, erläutert Studienleiterin Ute Keppler. Außer Frage steht, dass damit der von der Schule eingerichteten Videoplattform noch mehr Bedeutung zukommen wird. Zwei Konstanten gibt es allerdings auch in Zeiten von Corona: Sowohl die Nachschreibtermine für das schriftliche Abitur (ab dem 27. April) als auch die mündlichen Abiturprüfungen finden wie geplant statt. Die Schüler der Q2-Phase (11. Klasse) werden ebenfalls ab dem 27. April wieder in die Schule kommen. „In welcher Weise und wie hier die organisatorische Umsetzung aussehen wird, hängt noch von den Weisungen des Staatlichen Schulamts sowie des Hochtaunuskreises als Schulträger ab“, erklärt Schulleiter Peppler das moderate Vorgehen.

Nicht zuletzt durch Bundestagspräsident Schäuble ist die Diskussion aufgekommen, die Sommerferien zu verkürzen, um versäumten Lernstoff wieder aufzuarbeiten. Bekanntermaßen hat sich der Hessische Kultusminister Lorz hierzu anders positioniert und setzt dabei eher auf ein Vorgehen aus Prävention und allseitigem Verständnis: Schulfahrten, Klassenfahrten und Exkursionen seien bis zum Beginn der Herbstferien auszusetzen aufgrund der unklaren Reiselage in vielen Regionen und Ländern und um sich in den ersten Wochen nach den Sommerferien voll auf den Unterricht sowie die Kompensation konzentrieren zu können.

Dass schlussendlich auch Versetzungsfragen nach dem Corona-Shut-Down aufs Tapet gebracht werden, scheint unvermeidlich. Das Kultusministerium setzt hier ebenso auf Einsicht, wodurch Klassenlehrern und Tutoren eine besondere Verantwortung zukommen wird. In den Fällen nämlich, in denen der vor der Zeit der Schulschließungen gezeigte Leistungsstand einer Schülerin oder eines Schülers eine erfolgreiche Mitarbeit in der nächsthöheren Jahrgangsstufe nicht erwarten lässt, sollen die Eltern beraten und auf die Möglichkeit der freiwilligen Wiederholung hingewiesen werden. Grundsätzlich aber werde man die Entscheidung zugunsten der Kinder treffen, um der Außergewöhnlichkeit der Situation Rechnung zu tragen.

Für Schulleitung und Kollegium der Altkönigschule ist es daher ein großes Anliegen, die kommenden, sich als nicht weniger schwierig gestaltenden Wochen bis zum Schuljahresende zum Wohle ihrer Schülerinnen und Schüler zu gestalten.



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