Der Musikverein hat mit dem Konzert nicht nur einen Wunsch erfüllt

Kronberg
(hmz)- Der Musikverein hat sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt: Ein Konzert am 1. Advent in der Johanniskirche. Die war bis auf den letzten Platz besetzt, noch im Eingangsbereich drängelten sich die Besucher und Besucherinnen, um nach einer langen Pause „ihre“ Musiker und Musikerinnen wieder zu hören.

Eine gewisse Anspannung der Mitwirkenden war spürbar, auch, weil die Musikstücke anspruchsvoll waren und viel technisches Können abverlangten. Das Programm hat der Dirigent Alfred Herr zusammengestellt, er selbst ist Trompeter im Hessischen Polizeiorchester. Der Musikverein startete gleich kraftvoll und nahm das Publikum vom ersten Ton an mit. „The Call of Christmas“ eben, und ein guter Auftakt und Übergang zu dem Filmklassiker „Jenseits von Eden“, zu dem John Barry die weltbekannte Titelmelodie komponiert hat.

In den kurzen Pausen zwischen den einzelnen Darbietungen moderierte der Dirigent und skizzierte kurz, worauf sich die Musikfreunde und Musikfreundinnen einlassen sollten: Auf eine Mischung aus Fetzigem und Besinnlichem.

Den Geschmack eines jeden zu treffen ist nicht leicht, aber die von ihm getroffene Auswahl sorgte für ausgesprochen gute Stimmung unter dem weit ausladenden Adventskranz der Johanniskirche. Mit einem Potpourri aus „Die Schöne und das Biest“ leitete er über zu einem Stück, das wohl jeder kennt: „Have yourself a merry little Christmas“, das die Solistin Kerstin Stöhr auf ihrem Alt-Saxophon einfühlsam intonierte. Nach dem „A Christmas Rockfestival“ – der Dauerbrenner „Last Christmas“ von Wham fehlte natürlich nicht - dann eine Gesangssolistin. Mit „Gabriella’s Song“ wagte sich Simone Steuernagel an einen Hit aus dem schwedischen Kinofilm „Wie im Himmel“, der seit 2005 die Herzen der Menschen berührt. Sie schaffte es, gegen die Bläser anzusingen und dabei nichts von der Eindringlichkeit des Liedes zu verlieren, die diesem zu eigen ist. Das Thema von Mut, Kraft und Lebenswillen passte nicht nur in das Repertoire des Musikvereins. Sie brillierte später noch mit einem zweiten Stück: „Never enough.“

Der Kontrast dazu: „Music“ von John Miles, ein Welthit, „bei dem es nicht so einfach war, eine Bearbeitung vornehmlich für ein Blasorchester umzusetzen“, so Herr. „Music“ war das versprochen Fetzige, das folgende Besinnliche dann „Weihnachten in den Bergen“ aus der Alpenregion. Mit „Let the bells ring“ beendete der Musikverein sein Konzert und hat sein Publikum gewohnt überzeugend auf die vorweihnachtliche und besinnliche Zeit eingestimmt.

Und so, wie sich für den Musikverein ein Wunsch erfüllt, wird es viele geben, die darauf hoffen, dass sich auch ihre Wünsche erfüllen.

Begeisterten Applaus erhielt Kerstin Stöhr mit ihrem Alt-Saxophon.
Foto: Felix Kern



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